Wenn man jemanden einen „blöden Hund“ nennt, ist das auch in Bayern kein Kompliment. Sagt man allerdings: „A Hund is’ er scho!“, drückt sich darin Anerkennung aus. In dieser Ambivalenz ist auch „Dogtown Munich“ zu sehen. Herbert Achternbuschs neues Stück ist Hommage und Abgesang auf München in einem. Und eine Art Tagtraum: wirr und doch voller hellsichtiger Momente, die nur eine verrückte Fantasie gebiert – wie die des bayerischen Dramatiker-Unikats Achternbusch eben. Still war es zuletzt um den mittlerweile 78-Jährigen geworden. So still, dass sich manche gefragt haben dürften, ob er überhaupt noch lebt. Und jetzt: Ein neues Stück von ihm – Respekt! A Hund is’ er scho, der Herbert! Dabei setzt er kaum mehr einen Fuß vor die Tür seiner Wohnung, die nur wenige Schritte vom Münchner Marienplatz entfernt liegt. Dort nun, im Herzen der selbsterklärten „Weltstadt mit Herz“ – die für Achternbusch (hier ist der abgeschmackte Reim ausnahmsweise angebracht) immer auch eine Weltstadt mit Schmerz war –, spielt „Dogtown Munich“.
Der Süddeutschen Zeitung hat Achternbusch kurz vor der Uraufführung ein Interview gegeben, in dem er unter anderem erzählte, dass er eigentlich am liebsten schlafe, nur sei er dann nachts nicht müde genug, um zur Ruhe zu kommen. Man...