Hinter barocken Säulen
Das Theater als Ort technischer Innovationen
von Kristjan Meyer
Erschienen in: Spielen, was ist – 15 Jahre Intendanz Katja Ott am Theater Erlangen (06/2024)
Assoziationen: Kostüm und Bühne Theater Erlangen
Der Beginn der Amtszeit von Katja Ott im Jahr 2009 markiert einen bedeutenden Wendepunkt für die technischen Gewerke des Theater Erlangen. Aufgrund veralteter Bühnentechnik, nicht zeitgemäßer Beleuchtungsanlagen und einer Tonanlage, die störungsfreie Aufführungen nicht gewährleisten konnte, war eine umfassende Sanierung aller technischen Gewerke (früher oder später) unumgänglich. Denn diese Mängel beeinträchtigten nicht nur die Aufführungen selbst, sondern auch die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeitenden. Gemeinsam wurde fortan an der Vision gearbeitet, das Theater zu einem leistungsfähigen Spielort mit modernster Technik zu machen, um die künstlerische Arbeit optimal zu unterstützen.
Die zunächst größte Herausforderung war, den bisherigen En-Suite-Spielbetrieb in einen Repertoirebetrieb umzuwandeln. Während bei einem En-Suite-Betrieb während der Spielzeit die Stücke nacheinander im Block gezeigt werden, erfordert ein Repertoirebetrieb mit stets wechselnden Vorstellungen eine kontinuierliche Pflege vieler Inszenierungen über einen längeren Zeitraum hinweg. Es galt daher, eine gründliche Analyse der Arbeitsprozesse und Ressourcen des Theaters vorzunehmen. Insbesondere waren die Werkstätten gefordert, da sie die Bühnenbilder wesentlich aufwendiger konstruieren und bauen mussten.
Auf Initiative von Katja Ott wurde 2016 erfolgreich die Auslagerung der Theaterwerkstätten umgesetzt. Der Umzug in die ehemalige „BayWa“-Halle bot nicht nur zusätzliche Lagermöglichkeiten: In der „BayWa“ entstand eine moderne und funktionale Arbeitsumgebung für Schreiner- und Schlosserarbeiten sowie die Theatermalerei, die...