Herr Blume, im Gründungsmanifest wurde sie nicht erwähnt, aber Walter Gropius soll von Anfang an eine eigene Bühnenwerkstatt geplant haben, als er vor knapp einem Jahrhundert das legendäre Bauhaus in Weimar ins Leben rief. Er holte sich von Herwarth Waldens „Sturm-Bühne“ Lothar Schreyer und kurz darauf Oskar Schlemmer an die Bauhausbühne, der es am Ende auch war, der sie mit seinen Raumtänzen, aber vor allem mit seinem Triadischen Ballett in den Avantgarden verankern sollte. Bislang jedoch schien das Bauhaustheater mehr am Rand der modernen Kulturgeschichte zu stehen. Die seit Dezember und noch bis zum 21. April 2014 laufende Ausstellung am Bauhaus Dessau „Mensch Raum Maschine“ war für unser Grundverständnis von moderner, aber auch postmoderner Theaterentwicklung längst überfällig. Was gab den Ausschlag für die Ausstellung in der Stiftung Bauhaus Dessau?
Dass wir die Ausstellung jetzt machen, hat natürlich auch damit zu tun, dass seit dem 1. Januar 2014 der bisher geltende Urheberrechtsschutz für das Werk Oskar Schlemmers entfällt und nun ein freierer Umgang damit möglich ist. Aber es geht nicht nur um das Ende der Restriktionen des Enkels Raman Schlemmer, sondern vielmehr um ein neues In-den-Blick-Nehmen des Bauhauses; darum, zu zeigen, dass das Bauhaus eine Schule war, an der das Gestalten...