ASSITEJ
Wie kommt das Neue in die Welt?
Beobachtungen zur Online-Spielzeit mit+abstand von KJTZ und ASSITEJ
Erschienen in: ixypsilonzett: Positionsbestimmungen – Expert*innenwissen reloaded (10/2020)
Assoziationen: Akteure
mit+abstand – die epidemiologisch angeratene Devise des Frühjahrs 2020 – wurde kurzerhand in ein visionäres Spielzeitmotto umgewandelt. Die Organisator*innen vergaben 15 Mini-Stipendien an freischaffende Künstler*innen.
Verbunden mit der Aufforderung, abstands- und online-taugliche kleine Formate für ein junges Publikum zu entwickeln, entstanden neue Kurzfilme und Hörstücke, Minutenmärchen, interaktive Diskussionsformate über die Zukunft des Theaters, ungewöhnliche literarische Texte, Aktionen im öffentlichen Raum und eine choreographische Studie. Diese wurden als Spielzeit auf dem Blog des KJTZ zwischen 20. April und 12. Juni 2020 veröffentlicht. Zeit für eine kurze Bilanz – in Form von sechs Antworten auf die Frage: Wie kommt das Neue in die Welt?
1. Formal oft einfach ...
Einen Ort, eine Zeit, eine Hauptfigur, einen Konflikt, einen Feind, eine Wende – dass es gar nicht viel braucht, um gute Geschichten zu erzählen, zeigt Till Wiebel in seinem partizipativen Textprojekt DIE QUAL / DER WAL. Für all diese Kategorien macht er in seinem Online-Katalog zahlreiche ebenso witzige wie absurde Vorschläge; die Geschichten (und Spielregeln) dazu müssen wir uns selber ausdenken, oder aushandeln, oder erwürfeln. Ob sich nun ein Pfau in einer Brauerei mit einer unerwiderten Liebe auseinandersetzen muss, oder ein Eisberg am Weihnachtsmorgen von einem Bademeister entführt wird: Wiebels Open-Source-Projekt bietet...