Dietmar Dath, Ihr Stück „Restworld“, das gemeinsam mit dem Künstlerduo F. Wiesel für das Theater Heidelberg entstanden ist, korrespondiert mit dem Sci-Fi-Filmklassiker „Westworld“ von 1973 und der gleichnamigen HBO-Serienproduktion von 2016. Was ist das für ein Film, was ist das für eine Serie?
Der Spielfilm „Westworld“ und die leider weniger bekannte Fortsetzung „Futureworld“ (1976) erzählen von einer Zukunft, in der zum Unterhaltungsangebot für Wohlhabende menschenähnliche Roboter gehören, die in Freizeitparks herumlaufen, wo man Rekonstruktionen der nordamerikanischen Pionierzeit („Wilder Westen“) oder auch eine Zukunft im All als sinnliche und greifbare – also von Automaten inszenierte, nicht virtuell elektronische – Simulationen erleben kann. Die HBO-Serie erneuert dieses Szenario rund dreißig Jahre später, aber weil sie als Serie mehr Zeit hat als ein Spielfilm, geht sie gegenüber den Originalen sowohl in die Breite – über die Parks hinaus wird die Gesellschaft untersucht, in der es die Parks gibt – als auch in die Tiefe, stellt also anspruchsvolle Fragen danach, ob Maschinen Bewusstsein entwickeln können oder Roboter uns eher ergänzen oder eher ersetzen und so weiter.
Während Science-Fiction sowohl im Kino als auch in der Literatur ihren festen Platz gefunden hat, zeigt sich das Theater, das im Gegensatz zum Film eben nicht mit Special...