Die Nachfolge des scheidenden Intendanten Peter Carp am Theater Freiburg ist begehrt. 72 Bewerberinnen und Bewerber haben bislang ihren Hut für die Leitung des Hauses mit vier Sparten in den Ring geworden. Dass in der Findungskommission für die Bühne mit überregionaler Strahlkraft nur Expertinnen und Experten aus der Stadt Freiburg zu finden sind, hat nicht nur viele in der Branche verwundert. Auch in der Stadt stößt das auf Kritik. Dem Expertengremium, das die Kommunalpolitiker des Theaterausschusses berät, gehören sogar zwei Mitglieder des Hauses an. Generalmusikdirektor André de Ridder ist ebenso dabei wie die Verwaltungsdirektorin Tessa Beecken. Außerdem ist der Leiter der Freiburger Musikschule, Professor Ludwig Holtmeier, in der Runde vertreten. Als vierte Expertin ist Bettina Schulte dabei, langjährige Redakteurin der Badischen Zeitung und seit kurzem im Ruhestand.
Nun steht die kritische Frage im Raum: „Will sich die Stadt eine neue Theaterleitung backen?“ Dass der Blick von außen bei der Suche nach einer neuen Theaterleitung Sinn macht, haben der Deutsche Bühnenverein und das Ensemble-Netzwerk in ihrem Phasenmodell zur Intendanzfindung deutlich gemacht. Da wird den Trägern der Theater geraten, einen Intendanten oder eine Intendantin „eines vergleichbaren Theaters“ in die Kommission zu berufen. Das ist in den meisten Theatern gängige Praxis. Am Stuttgarter...