Mitten in einem schäbigen Zimmer, im oberen Stockwerk eines Wohnblocks, steht ein Tisch mit einem schwarzen Kubus (einer Kaaba) darauf. Der Kubus dreht sich um seine Achse. Ab und zu leuchtet eine Fläche auf und wird dadurch zum Computerbildschirm. Der Text, der auf dem Kubus erscheint, ist für das Publikum lesbar.
„Gott sieht Sie immer und überall.“
„Sei rechtschaffen, gut, folgsam und ergeben.“
Text des Gesetzes wird projiziert.
Art. 563bis. aus dem belgischen Strafgesetzbuch: „Wer, vorbehaltlich anderslautender Gesetzesbestimmungen, mit vollständig oder größtenteils verdecktem oder vermummtem Gesicht, so dass er nicht identifizierbar ist, für die Öffentlichkeit zugänglicheOrte betritt, wird mit einer Geldbuße von 15 bis 25 Euro und mit einer Gefängnisstrafe von einem bis zu sieben Tagen oder mit nur einer dieser Strafen bestraft.“
Eine Frau mit einem Nikab sitzt auf einem Stuhl am Tisch vor dem Kubus und gibt einen Text ein. Manchmal spricht sie ihn auch gleichzeitig vor sich hin, manchmal sieht man nur den Text, unterbrochen von Bildern mit Frauen mit Nikab oder Burkini. Fett geschriebene Texte werden nur gesprochen, nicht geschrieben.
Sehr geehrte unsichtbare Spitzel, meine Damen und Herren, Gestalter unmöglicher Kleidungsvorschriften, ihr, die ihr die Gesetze macht, um euch ein Bild von meinem Körper zu machen...