Wagner in den Werkstätten
Ein Gespräch mit Dieter Richter
von Dieter Richter und Bernhard F. Loges
Erschienen in: Oper am Rhein für alle – Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf Duisburg. Generalintendanz Christoph Meyer (2009–2025) (07/2025)

Du hast während der Intendanz von Christoph Meyer mehrere Produktionen an der Deutschen Oper am Rhein ausgestattet. Was ist für dich eine Besonderheit in deiner Arbeit für ein solches Zwei-Städte-Institut und wie empfandest du die Arbeit mit den Werkstätten?
Es ist tatsächlich eine besondere Herausforderung, ein Bühnenbild für zwei so unterschiedliche Städte und Opernhäuser mit ihren verschiedenen Grundrissen zu konzipieren. Deshalb empfinde ich die Werkstätten mit den zwei angrenzenden Probebühnen in Duisburg-Wanheimerort als Glücksfall. Hier denkt man von Anfang an mehrgleisig.
Die Werkstätten, die aus den unterschiedlichsten Fachrichtungen bestehen, von Schlosserei über Schreinerei, Plastiker, Dekorationsabteilung und dem Malersaal sind hervorragend aufgestellt, alle Abteilungen sind auf einem absoluten Topniveau! Ich spreche hier nur für mich, kann mir aber vorstellen, dass es meine Kolleg*innen ganz ähnlich sehen.
Insbesondere die Nähe zu den Probebühnen erleichtern die Kommunikationswege für Bühnenbildner*innen zwischen dem Probenprozess und der Realisierung der Bühnenbilder nebenan. Man ist in einem ständigen Austausch und läuft nicht Gefahr, dass ein Bühnenbild nur in einem der beiden Häuser funktioniert.
Auch wenn du zuvor etwa für »Lohengrin« oder »Die Lustigen Weibern von Windsor« zwei große Bühnenbilder entwickelt hattest, war der Höhepunkt deiner Arbeit sicherlich »Der Ring des Nibelungen« in der Inszenierung von Dietrich W. Hilsdorf....