Es war nicht gerade die charmanteste (und professionellste) Art, wie am Schauspiel Frankfurt im Frühjahr 2013 bei der Uraufführung von Oliver Klucks „Was zu sagen wäre war- um“ mit der Stückfassung umgegangen wurde. Dass sich Kluck – für seine ganz spezielle Affinität zur Beschwerde bereits bekannt – mit dem dramaturgischen Patchwork jener Frankfurter Fassung nicht einverstanden erklärte, äußerte sich durch eine ausbleibende Autorisierung, einen veröffentlichten Fassungsvergleich inklusive Stellungnahme auf seiner Homepage sowie durch eine Kündigung bei seinem damaligen Verlag (Rowohlt). Berechtigung gebührt diesem Vorgang nicht zuletzt deswegen, weil er zu überdenken gibt, wie die Gesellschaft und ihre Institutionen eigentlich mit ihren Künstlern umgehen. Nun, knapp zwei Jahre später, findet die Uraufführung der Autorenfassung am Theater Vorpommern unter der Regie des Schauspieldirektors André Rößler statt. Zwar um zirka ein Sechstel gekürzt, im Ganzen aber doch unverändert, wird der Autor mit diesem „Heimspiel“ gewissermaßen in sein Recht gesetzt. Und dass der 1980 auf Rügen geborene Kluck sich am Ende mit verbeugt, darf wohl als Geste des Einvernehmens mit dem Inszenierten gewertet werden.
Mittenmang der Publikumsschar im Gustav-Adolf-Saal der Stralsunder Kulturkirche St. Jakobi beginnt Ronny Winter alias Autorenfigur „Ich“ den Abend. Zaghaft, noch etwas unbeholfen moderiert er in ungelenker Anzug-Sportschuh-Kombination die eigene Nabelschau...