Erster Auftritt als Detektiv
von Burghart Klaußner und Thomas Irmer
Erschienen in: backstage: KLAUSSNER (09/2019)
Das haben die Eltern nicht verachtet?
Natürlich. Viel schlimmer waren aber der Comic Sigurd und ähnliche „Schundheftchen“ genannte Publikationen, bei denen erstens die Druckqualität ganz miserabel war, das sprachliche Niveau niedrig und die Anbindung an – ja, man kann wirklich sagen – völkisches Gedankengut viel stärker als bei Micky Maus. Die in der Laubenkolonie gegenüber wohnenden bösen Jungs, die lasen alle Aki und Sigurd und Prinz Eisenherz. Im Grunde waren sie die Verlängerung der damals sehr verbreiteten Landser-Heftchen für Erwachsene. Der Zeitungskiosk bot eine große Publikationsfülle von Zweiter-Weltkriegs-Literatur.
Ein Kind schnappt das natürlich irgendwo auf, möchte das dann auch haben. Enid Blyton spielte noch eine Riesenrolle, diese Kinderbuchliteratur aus England, die mich wirklich absolut fasziniert hat, Die fünf Freunde und noch andere Reihen. Eine, die mich besonders beeindruckt hat, hieß Geheimnis. Die Titel in der „Geheimnisreihe“ lauteten z. B. Geheimnis um einen nächtlichen Brand. Es ging um eine Kindergruppe, die merkwürdige Verbrechen aufklärte unter Führung von Dicki Kronsbein, ein relativ beleibter Junge, der die Fälle jeweils löste, indem er sich verkleidete und in Konkurrenz stand mit dem Dorfpolizisten „Wegda“, einem noch beleibteren englischen Bobby, der mit seinem „Weg da! Weg da!“ dazwischenfunkte. Dass die Kinder immer die Fälle aufklärten, machte...