Meldung (Sonstiges)
IATC warnt zum 70-jährigen Jubiläum vor globaler Krise der Theaterfreiheit
Assoziationen: International
2.10.2025
Die Internationale Vereinigung der Theaterkritiker (IATC) feiert im Jahr 2026 ihr 70-jähriges Bestehen und nimmt dieses Jubiläum mit Stolz, aber auch mit großer Sorge zum Anlass für eine globale Warnung. Die IATC, 1956 in Paris gegründet, steht seit ihrer Entstehung für den Dialog, kulturelles Verständnis und den Wert des Theaters als humanisierende Kraft in Friedens- und Krisenzeiten. Angesichts weltweit zunehmender autoritärer Tendenzen, bewaffneter Konflikte und demokratischer Erosion mahnt die IATC eindringlich: Kolleginnen und Kollegen in Konfliktregionen wie der Ukraine, Georgien, Serbien und dem Nahen Osten sowie eine wachsende Bedrohung der Meinungsfreiheit in den USA und anderen Ländern zeigen, wie tiefgreifend die Krise der Zivilgesellschaft inzwischen ist. Theater als Ort des Dialogs und der Reflexion sei heute wichtiger denn je. Dennoch ziehen sich Regierungen zunehmend aus der Förderung der Darstellenden Künste zurück und Künstler:innen und Kritiker:innen sind durch Budgetkürzungen, die Auflösung von Kultusministerien und politisch motivierte Förderentscheidungen weltweit existenziellen Risiken ausgesetzt. Nach Ansicht der internationalen Kritikervereinigung ist die Theaterförderung keine Luxusfrage, sondern Garant einer freien und reflektierten Welt. Regierungen, Kulturinstitutionen und die Zivilgesellschaft werden dazu aufgerufen, die Unterstützung für Künstler und Kritiker zu erneuern und zu stärken. Für die Zukunft kündigt die IATC an, Stimmen von Künstlern und Kritikern unter Druck weiter zu verstärken, grenzübergreifende Allianzen zu festigen und für eine gerechte sowie nachhaltige öffentliche Finanzierung der Künste einzutreten.