Theater der Zeit

Magazin

Neues Narrativ für das freie Produzieren

Beim Festival Claiming Common Spaces im HAU – Hebbel am Ufer Berlin zieht das Bündnis der Internationalen Produktionshäuser eine positive Bilanz

von Tom Mustroph

Erschienen in: Theater der Zeit: Franz Rogowski: Der Schmerz des Boxers (09/2018)

Assoziationen: Hebbel am Ufer (HAU)

Seit der Spielzeit 2016/17 gibt es das Bündnis der Internationalen Produktionshäuser. Gebildet wird es vom FFT Düsseldorf, HAU Hebbel am Ufer (Berlin), HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste (Dresden), Kampnagel (Hamburg), Künstlerhaus Mousonturm (Frankfurt am Main), PACT Zollverein (Essen) und tanzhaus nrw (Düsseldorf). Gefördert wird es mit insgesamt zwölf Millionen Euro von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien.

Kulturpolitisch ist das Bündnis ein Novum. Denn erstmals finanziert der Bund substanziell und direkt freie Strukturen. Bislang geschah dies allenfalls projektbezogen und meist über die Kulturstiftung des Bundes. Zwar entsprechen die zwölf Millionen Euro Förderung für die sieben Häuser, gestreckt auf drei Jahre, lediglich dem Jahresetat eines größeren Stadttheaters. Sie sind dennoch ein Hinweis darauf, dass der Strukturwandel in den darstellenden Künsten auf Bundesebene immer mehr Teil der Agenda wird. Sogar im Koalitionsvertrag zwischen CDU/CSU und SPD findet sich ein Passus zum Bündnis. Die sieben Häuser haben damit zunächst ein besseres Standing bei den politischen Entscheidern vor Ort. „Die Bundesförderung wird in den Kommunen und Ländern sehr wohl gesehen. Das ist sehr wertvoll“, sagt HAU-Intendantin Annemie Vanackere.

Für die Häuser selbst wird die Arbeit planbarer. „Wir sind ja allesamt Profis im Schreiben von Projektanträgen. Das bedeutete aber: Wir haben Geld für ein...

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