In den letzten Jahren gab es in der Puppentheaterszene eine umfassende Diskussion über Fragen wie „Wer hat das Recht mit welchen Puppen zu spielen? Wer darf welche Geschichte erzählen?“1 „Aanika’s Elephant“, eine neue Produktion von Annie Evans aus dem Jahr 2022, ist ein Beispiel dafür, wie man sich der Frage ‚wer spricht‘ auf ethische Weise nähern kann.
Im Oktober 2000, während einer Karrierepause als Fernseh-Autorin für das Kinderprogramm „Sesamstraße“, stieß Annie Evans zu einem Team des Earthwatch Institute, das die Wanderungsgewohnheiten von Elefanten zwischen den Tsavo East und Tsavo West Wildparks in Kenia untersuchte. Als eine von zehn freiwilligen Helfer*innen unter der Leitung der Wissenschaftlerin Dr. Barbara L. McKnight war sie dafür zuständig, in der Masse von Elefanten zehn Individuen zu identifizieren, die zum Trinken kamen, wenn die Rinderherden die Wasserstelle verlassen hatten. Evans erkannte die einzelnen Elefanten an Schäden an den Stoßzähnen, an Einkerbungen oder an Rissen an den Ohren, und beobachtete mit tiefer Bewunderung ihre matriarchale Gesellschaft, ihre Loyalität und ihre Sensibilität.
Zurück in New York nahm Evans das Schreiben für das Kinderfernsehen wieder auf, während sie darüber nachdachte, wie man den richtigen Schreibzugang zu einer Geschichte über die wunderbaren Tiere, die sie kennengelernt hatte, finden könnte. Endlich,...