Theater der Zeit

Meldung (Ausschreibung/Wettbewerb)

Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater

Auftragshonorare 2022 vergeben

Assoziationen: Dramatik Kinder- & Jugendtheater Franziska Werner Annalena Küspert Landestheater Eisenach Theater der Stadt Aalen

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25.1.2023

Gemeinsam mit dem Deutschen Literaturfonds vergibt das Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland jährlich Stipendien zur Entwicklung neuer Stücke für das Kindertheater. Das Programm Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater zeichnet sich durch die programmatische Zusammenarbeit der Autor*innen mit Theatern und Regisseur*innen und kann – seit 2009 – auf eine erfolgreiche Geschichte der Autor*innenförderung zurückblicken.

38 Projektbewerbungen lagen der Jury in 2022 vor. In einer ersten Sitzung wählte die Jury sieben Textprojekte aus, deren Exposés von Theatern gesichtet werden konnten. 26 Theater haben sich daraufhin für die Projektskizzen der sieben Autor*innen interessiert. Aus insgesamt sieben Interessensbekundungen der Theater für sechs der von der Jury vorausgewählten Projekte hat die Jury vier Kooperationen ausgewählt.

Die vier Autor*innen erhalten eine Förderung von jeweils 8000 Euro für ihre Stückentwicklung, weitere 1000 Euro erhalten die Partnertheater, die die Stücke zur Uraufführung bringen:

 

Annalena Küspert

“Popp! Stolizei!” oder “Gibt’s ein Wachtmeister, Herr Problem?”

in Kooperation mit dem Theater Aalen

In dem Stück über Regeln, Verbote und die Frage: Warum eigentlich (nicht)? sollen sich drei bis fünf Spieler*innen hoffentlich lustvoll mit den ungeschriebenen Gesetzen des Alltags von Kindern auseinandersetzen. Sie spielen nach, kehren um, blicken auf allgemeine gesellschaftliche Vorstellungen vom Kind-Sein, Mädchen-Sein, Junge-Sein und – wo der Text mit der nötigen Offenheit für kollektive Entstehungsprozesse dazu einlädt – auch auf selbst Erlerntes. Immer mit der Frage: Warum eigentlich (nicht)?

 

Andreas Mihan

ZWILLING

in Kooperation mit dem LUTZ – Theater Hagen

Nachdem ein Mädchen ohne Namen in einem seltsamen Land erwacht, erklärt ihr der Grashüpfer Karl Eduard von Frischwasser – einst Geiger von Weltruhm – dass es sich in seiner Fantasie verloren hat. Das Mädchen versucht, zurückzukommen, findet jedoch keinen Ausgang aus dieser seltsamen Gegend. Einzig der Zwillingsjäger Serge, der die vergessenen Zwillinge der Menschen sucht, bietet ihr seine Hilfe an. Als Serge tatsächlich den Zwilling des Mädchens findet, kehrt sie mit dessen Hilfe zurück und nimmt ihre neuen Freunde in ihrer Fantasie mit in die richtige Welt.

 

Franziska Werner

AMEISE AUF WELTREISE (AT)

in Kooperation mit dem Landestheater Eisenach

Ein Braunbär beauftragt eine Feuerameise, seinem Eisbärencousin 19. Grades einen Brief zu überbringen. Der Braunbär selbst ist zu alt für die Reise und setzt sein ganzes Vertrauen in die Feuerameise. Diese bittet daraufhin die einzigen Tiere, die ihr nicht aus dem Weg gehen, um Hilfe: Frau und Herrn Panda. Obwohl sich die Beiden nur äußerst ungern bewegen, willigen sie in die Reise zum Nordpol ein. Sie überstehen Abenteuer, können schließlich sogar den richtigen Eisbären ausfindig machen und ihm seinen Brief überreichen. Dieser erfährt von seinem entfernten Verwandten, dass die Eisbären umziehen müssen. Auf der Erde wird es bald zu warm sein, das Eis wird schmelzen und die Heimat der Eisbären zerstören.

 

Till Wiebel
ES BLA EINMAL
(AT)

in Kooperation mit dem Jungen Theater Konstanz

Das Stück erzählt von den vermeintlichen Mängelexemplaren dieser Welt und ist jenen gewidmet, die sich immer ein bisschen missverstanden oder selbst wie ein Missverständnis fühlen. Dafür entwirft der Text einen Kosmos zwischen Parallelwelt, Labyrinth und Endstation. Das Stück bricht und überschreibt vorformulierte Bilder und Figuren mit dem sprachspielerischen Prinzip, sie falsch zu verstehen und lässt die schrägen Charaktere lernen, sich in allen Ungereimtheiten und Widersprüchlichkeiten selbst zu feiern. Dabei befragt es den Stellenwert und die Tradition des Märchens im Theater für junges Publikum.

Der Jury 2022 gehörten an: Anna Scherer (Burghofbühne Dinslaken), Sarah Claire Wray (Performerin und Autorin, Berlin) und Prof. Dr. Gunther Nickel (Deutscher Literaturfonds). Die neuen Stücke werden in der Spielzeit 2023/24 uraufgeführt.

 


 

Das Kinder- und Jugendtheaterzentrum in der Bundesrepublik Deutschland (KJTZ) ist ein bundesweit wirkendes Fachzentrum, das sich für die Entwicklung und Förderung der Darstellenden Künste für junges Publikum einsetzt. Gemeinsam mit seinem Rechtsträger ASSITEJ e.V. und dessen Projekten Wege ins Theater, NEUSTART KULTUR – Junges Publikum sowie PERSPEKTIV:WECHSELarbeitet das KJTZ unter dem Label „darstellende künste & junges publikum“. Das KJTZ kuratiert eigene Projekte und Veranstaltungen, in denen es aktuelle Themen aus der Praxis der Darstellenden Künste für junges Publikum aufgreift und dafür Räume und Methoden für den Fachdiskurs anbietet. Es schafft Begegnungsmöglichkeiten für Menschen, die in den Darstellenden Künsten für junges Publikum arbeiten oder sich dafür interessieren. Das KJTZ initiiert Förderungen und Stipendienmodelle und führt Preisverfahren durch, die die künstlerische Praxis der darstellenden Künste fördern und anerkennen. Das KJTZ stärkt Wahrnehmung und Sichtbarkeit der Darstellenden Künste für junges Publikum und ist dabei wiedererkennbar.

Das KJTZ wurde 1989 auf Initiative der ASSITEJ e.V. Deutschland durch das Bundesjugendministerium eingerichtet. Es wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus Mitteln des Kinder- und Jugendplanes des Bundes, vom Land Hessen und von der Stadt Frankfurt am Main finanziert. Projekte des Zentrums werden durch weitere Förderer unterstützt. Rechtsträger des KJTZ ist die ASSITEJ Bundesrepublik Deutschland e.V. Die Fachaufsicht obliegt einem Kuratorium.

Nah dran! Neue Stücke für das Kindertheater ist ein Kooperationsprojekt des Kinder- und Jugendtheaterzentrums in der Bundesrepublik Deutschland und des Deutschen Literaturfonds e.V. und wird mit Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien gefördert.

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