Spielräume schaffen
Notizen aus dem Blickwinkel der Technik
von Achim Niekel
Erschienen in: Offen! Das internationale figuren.theater.festival – Erlangen Nürnberg Fürth Schwabach (05/2025)
Assoziationen: Kostüm und Bühne

Eigentlich kann das Festival den gastierenden Gruppen in Erlangen keine adäquaten Spielstätten anbieten, einige sind zu klein, andere technisch unzureichend ausgestattet. Exemplarisch wäre das Markgrafentheater zu nennen: Das barocke Theater ist zwar schön, verfügt aber nur über eine relativ kleine Szenenfläche ohne Seiten- und Hinterbühnen – im Unterschied zu anderen Stadttheatern in Deutschland, die in den 1950er/60er Jahren wieder aufgebaut wurden und meist eine Portalbreite von zehn bis zwölf Metern aufweisen. Zudem sind die Sichtverhältnisse von den Oberrängen problematisch, was gerade bei stark visuell orientierten Produktionen eine Herausforderung darstellt. Demgegenüber hat der Redoutensaal, als speziell für das Festival einzurichtende Spielstätte, zwar eine größere Bühne, dafür aber keine Obermaschinerie. Andere, kleinere Spielstätten haben weiße Wände und Decken, was wiederum den Umgang mit Licht schwierig macht, weil man dort kaum einen Blackout hinbekommt. Etliche Produktionen passen aus diesen und anderen Gründen eigentlich nicht in die Spielstätten; vieles funktioniert nur, weil die Gruppen kompromissbereit sind und der Wunsch, in Erlangen zu spielen, offenbar groß genug ist – was sicher viel mit dem Renommee des Festivals zu tun hat.
Verlagerung des technischen Fokus und Spezialisierung
Es ist ja so, dass sich die Programmplanung des Festivals zunächst an dem orientiert, was man künstlerisch präsentieren möchte...