Festival-Topografie(n)
Annäherungen an (Erlanger) Theaterräume
von André Studt
Erschienen in: Offen! Das internationale figuren.theater.festival – Erlangen Nürnberg Fürth Schwabach (05/2025)

Was meint Topografie? Nachfolgender Text versucht, das Festival als Landschaft zu begreifen, und nimmt einen mehrfachen Anlauf auf deren Eigenschaften und Orte, die skizzenhaft beschrieben (= tópos gráphein) werden sollen. Machen wir uns also auf den Weg.
Bewegen – Orte verbinden
Den Besucher*innen des internationalen figuren.theater.festivals wird ein auf vier Städte verteiltes Programm geboten. So könnte man einen Festivaltag morgens um elf Uhr mit einer frühen Performance in Schwabach beginnen lassen, dortiges Verweilen wäre allerdings keine Option, man müsste nach der Vorstellung weiterziehen; ein Spaziergang, effizient, aber unschön, viel Landschaft aussparend, an Bundesstraßen entlang, zum nördlichsten Spielort in Erlangen dauerte in etwa sieben Stunden. Theoretisch wäre also vor einer 20-Uhr-Vorstellung noch ein kleiner Imbiss möglich. Auch die Entfernungen in der Festivalstadt Nürnberg, wo die Spielstätten nicht fußläufig miteinander verbunden sind (man ginge vom verkehrsumtosten Plärrer, wo das Theater Salz+Pfeffer einen charmanten Spielort bietet, ungefähr eine Stunde zur Tafelhalle), taugen nicht wirklich für ein Flanieren zwischen den Aufführungen. Dieses scheint allein in Fürth (zwischen dem Stadttheater und dem Kulturforum lässt sich trefflich schlendern) und – natürlich – in Erlangen möglich.
Selbstverständlich muss man sich die Aufführungen nicht erwandern, die Festivalstädte sind schließlich auch auf anderen Verkehrswegen gut miteinander verbunden. Dennoch –...