Bericht
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In Chemnitz stellt erstmals ein internationales Kuratorenteam Theater der Welt zusammen
von Michael Helbing
Assoziationen: Sachsen International Dossier: Festivals Theater Chemnitz

„Ich glaube, in solchen Städten liegt die Zukunft“, sagt Joshua Dalledonne Ende November im zwanglosen Tischgespräch. Der Produzent und Programmgestalter für Live-Performances und Community-Projekte meint nicht seine Heimat Calgary, sondern Chemnitz, wo er gerade eine Woche lang als Teil eines internationalen Kuratorenteams die 17. Ausgabe des Festivals Theater der Welt mit vorbereitet hat. Dalledonne spricht von den sogenannten Mittelstädten, die sich nicht nur im Wandel befänden wie alle anderen auch; sie könnten ihn auch besonders gut bewältigen.
In Chemnitz leben 245 000 Menschen. Calgary hat fünf Mal so viele Einwohner. Mumbai aber sogar sechzig Mal so viele: Von der dort ansässigen Theatergruppe QTP Entertainment stieß Srishti Ray zum Kuratorenteam. Eine Stadt wie Chemnitz kennenzulernen, nennt sie interessant und herausfordernd zugleich. Das habe mit ihrer eigenen Realität wenig gemein. In Mumbai sei es ja schon schwierig genug, einen Fußweg entlangzugehen. „Hier, in Chemnitz, könnte ich hingegen genauso gut darauf tanzen!“ Ray ist mit klassischer indischer Musik und Tanz aufgewachsen.
„Manchmal fühlt man sich ziemlich klein in dieser Stadt“, sagt indes der Performancekünstler Yuan Zhang, als er in Chemnitz vor Publikum über die 25-Millionen-Metropole Shanghai spricht. Und er erinnert daran, dass er im Chinesischen Zhang Yuan heißt, was ihm als Hinweis darauf...

















