Stück
Weißer Raum
von Lars Werner
Erschienen in: Theater der Zeit: Zur Sache, Schatz! – Über Lohnunterschiede und Lolita-Klischees (03/2018)
Assoziationen: Dramatik
Handelnde:
Uli – Gleiswärter
Lotte – Ulis
Ehefrau Patrick – Lottes und Ulis Sohn
Robert – Uni Pförtner
Silvio – Wärter
Marie – Journalistin
Jochen – Maries Redakteur
Monika – Patricks Bewährungshelferin
Pfarrerin
Orte: Dresden und Umgebung
Bahnhöfe, Bahnhofsgleise, JVA-Besucherzimmer, Krankenstation, Küchen, Büros
Friedhof
Legende:
- kurze Lücken im Sprechen, minimales Zögern, manchmal einfach Bindestriche
– statt ...
/ unterbrochen werden, oder selbst abbrechen und direktes Anfügen des nächsten Satzes
Als Weißraum bezeichnet man in der Grafik die Leerflächen eines Layouts.
Zwischen zwei geschriebenen Zeilen ergibt sich durch den Weißraum eine optische Grenze.
In der Kunst ist der White Space der bevorzugte Raum / das Display für Ausstellungsstücke.
Vor der eigenschaftslosen, weißen Wand erhöht sich das Dargestellte, löst sich aus seinen Kontexten und wird zeitlos.
PROLOG
Ein Umsteigebahnhof weit außerhalb Dresdens mit verglastem Sitzbereich auf dem Gleis. Auf einem der Sitze an die Scheibe gelehnt – Uli – ein alter Sicherheitsmann auf seinem letzten Posten. Es ist der 24. Dezember, 20 Uhr. Uli schläft mit einem Kreuzworträtsel-Heft auf dem Bauch. Ein Zug hält und fährt weiter. Eine Gestalt nähert sich Uli und klopft dann an die Scheibe. Uli fährt erschrocken herum.
ROBERT Mensch Uli! Was machst denn du hier?
ULI...