Schluss
von Annette Menting
Erschienen in: Schauspielhaus Chemnitz – Zwischen Zeiten und Räumen (01/2025)
Die Darstellung des Schauspielhauses Chemnitz gehört zu den Fallstudien des Forschungsprojektes „Architektur und Raum für die Aufführungskünste“ und ist somit in weiterführende Fragestellungen und Untersuchungen eingebunden. Im Rechercheprozess wurde deutlich, dass das Haus und die darin verorteten Sparten Schauspiel und Figurentheater in ihrer Entwicklung regelmäßig Wandel durch Ortswechsel und Raumveränderungen erfahren haben, die sich auf die Spielpraxis auswirkten: das Theaterhaus als Umnutzung des Festsaals 1949 bis 1976, die Interimsspielstätten im Stadtzentrum 1976 bis 1980, der Wiederaufbau und die Rekonstruktion des Schauspielhauses 1976 bis 1980, die Theaterneubau-Entwürfe 1974 bis 1980 und erneute Planungen 2015 bis 2018, die früheren Spielorte des Figurentheaters 1951 bis 2011, die 2002 bis 2003 erfolgte Modernisierung des Schauspielhauses und neue Projektierungen seit 2020 sowie die seit 2021 genutzte Interimsspielstätte in Altchemnitz. Auf diese Weise wuchs der Umfang der Fallstudie im Verlauf ihrer Bearbeitung. Die vertiefende Betrachtung des Theaters und seiner theater-künstlerischen Praxis erfolgte schwerpunktmäßig für die Zeiträume der 1970er- bis 1980er-Jahre und seit den 2010er-Jahren, so dass räumliche und programmatische Transformationsprozesse vor und nach der Wende berücksichtigt sind.
Mit dieser Publikation sind erstmals die Bau- und Nutzungsgeschichte sowie erweiterte Kontexte des Schauspielhauses und Figurentheaters komplex und ineinandergreifend dargestellt: Die Betrachtungsweise von Architektur und Raum als prozesshafte Entwicklungen...