Als Achim Freyer 1993 nach zwanzigjähriger Abwesenheit an das Theater in Berlin-Mitte zurückkehrte, tat er dies an die gerade neuformierte Volksbühne mit dem besonderen Ensemble, das er aus Tänzern, Sängern und Schauspielern herangebildet hatte. „Mit klaglos hellem Ton“, war damals im ersten Heft der wiedererstandenen Zeitschrift Theater der Zeit zu lesen, „intoniert es die traurige Weise von der an das Nichts verlorenen Welt und mobilisiert gegen ihren Zerfall die Verbundenheit derer, die ihn spielend bekunden: das Ensemble der Akteure.“ Abzüglich des Wörtchens hell könnte man dies auch über seine neueste Arbeit am Berliner Ensemble setzen, die sich durch ihren Titel aufs Genaueste bezeichnet: „Abschlussball – Ein Lamento in Bildern“.
Als Bühnen- und Kostümbildner hat Freyer während der achtzehnjährigen Intendanz Peymann immer wieder helfend und rettend in das Dasein dieser Bühne eingegriffen. Erst mit der von ihm erfinderisch-genial ausgestatteten Inszenierung von „Richard II.“ im Jahre 2000 war Peymann als Regisseur wirklich in Berlin angekommen, und es ist kein Jahr her, dass Freyer Leander Haußmanns „Räubern“ bühnenbildnerisch unter die Arme griff. Am Anfang seiner letzten Spielzeit hat Peymann seinem langjährigen Kompagnon (der Stuttgarter „Faust“ war 1977 ihre erste gemeinsame Großtat) die Bühne für einen Abend freigegeben, bei dem der Fantasie keine Grenzen...