Oleg Leonidow
Oleg Leonidow (1893-1951) war ein russischer Drehbuchautor und Schriftsteller der frühen sowjetischen Ära. Geboren in Moskau, etablierte er sich als vielseitiger Künstler in einer Zeit des kulturellen Umbruchs. Leonidow machte sich vor allem einen Namen im aufstrebenden sowjetischen Stummfilm der 1920er Jahre. Zu seinen bekanntesten Drehbüchern zählen "Der weisse Adler" (1928), basierend auf Leonid Andrejews "Der Gouverneur", sowie "Chiny i lyudi" (1929) und "Der Mann aus dem Restaurant" (1927). Seine Arbeit an "Der weisse Adler" gilt als wegweisend, da der Film erstmals einen zaristischen Beamten in einem moralischen Konflikt darstellte. Neben seiner Tätigkeit für den Film bewies Leonidow auch als Autor literarisches Talent, unter anderem mit dem Werk "Eine Stunde mit Tschechow" (1929). Seine Schaffensperiode fiel in eine Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher und künstlerischer Veränderungen in der Sowjetunion, was sich in der Thematik und Ausdrucksweise seiner Werke widerspiegelt. Leonidow verstarb 1951 in Moskau und hinterließ ein Erbe, das die frühe Phase des sowjetischen Kinos und der Literatur maßgeblich prägte.
Stand: 1947 (Datum der letzten Veröffentlichung bei Theater der Zeit)