Das Thema dieser Ausgabe ist „Theater & Erinnerung“. Das klingt auf den ersten Blick vielleicht wie Jubiläum, Rückschau, Besinnung auf Vergangenes. Aber es ist ein besonders junges Heft geworden, von den behandelten Theaterprojekten, neuen Themen bis zu den hier (erstmals) schreibenden Beiträger:innen.
Im Schwerpunkt (wie schon auf dem Titelbild) wird die Kooperation der Berliner Schaubühne mit dem Jugendclub des Piccolo Theaters in Cottbus vorgestellt, dazu das Projekt „Time Busters“ an den Münchner Kammerspielen. Die zentrale These für diese Arbeiten lautet: Erinnerung ist Arbeit an der Gegenwart. Und die kann in der Arbeit mit Jugendlichen außerordentlich wertvoll sein und auch den Theatern wiederum neue Perspektiven eröffnen. Also als Arbeit an deren Zukunft.
Tief in die Vergangenheit der deutschen Dramatik geht der Essay von Sophie-Margarete Schuster zurück, zu Roswitha von Gandersheim, der mittelalterlichen Dichterin, mit einem feministischen Sprung in unsere Gegenwart. Der Schauspieler Jonny Hoff, Jahrgang 1993, untersucht in unserer Serie „Warum wir das Theater brauchen“, warum Generationsschranken überwunden werden müssen. Dafür versetzt er sich in die Situation eines 15 jährigen, der heute zum ersten Mal im Theater sitzt.