Wie kann Inklusion an einer Schauspielschule gelingen?

Komplizierte Schwangerschaften, Nacht- und-Nebel-Aktionen und andere Redaktionsfälle 

Goethe-Institut Kigali www.goethe.de Verbindungsbüro Goethe-Institut Liaison Office Centre Socio-récréatif de la Caisse Sociale de Kacyiru, PO Box 6889 Kigali, Ruanda Tel: + 250 0340 6021; + 250 (0) 78 340 60 21 E-Mail: k.kathoefer@kigali.goethe.org National University of Rwanda (NUR) – University Centre for Arts and Drama at the National University of Rwanda (UCAD) www.nur.ac.rw Die Universität wurde 1963 gegründet, das UCAD besteht seit 1999. An der UCAD wird in den Disziplinen Tanz, Theater und Drama unterrichtet. Die UCAD organisiert das International Arts Festival in Ruanda. National University of Rwanda, University Centre for Arts and Drama Kontakt: Odile Gakire PO Box 56 UNR, Huye District, Butare, Ruanda Tel: + 250 (0) 788 41 40 91 E-Mail: cua_centre@yahoo.fr; kiki_odile@yahoo.fr Association Isôko www.isoko-rwanda.org Die junge Theaterkompanie aus Kigali, die seit 2008 besteht, stellt ihre Produktionen in direkten Zusammenhang mit sozialen und gesellschaftlichen Themen. Isôko ist Mitglied der Organisation Theatres Against War (US), dem Netzwerk Dramatool, der Organisation Theatre Without Borders und hat eine Kooperation mit dem Goethe-Institut. Kontakt: Jennifer Capraru Tel: +250 (0)788 8 89 898 E-Mail: jencap@ca.inter.net; isokotheatre@gmail.com Ishyo Arts Centre Das Kulturzentrum wurde 2005 als Non-Profit-Organisation von ruandischen Künstlern mit dem Ziel, Kultur für alle zugänglich zu machen, gegründet. Ishyo arbeitet...

Adressenverzeichnis

Ruanda 

Centre Culturel Français www.ccfcotonou.net Französisches Kulturzentrum; wird während des biennalen internationalen Theaterfestivals FITHEB als Aufführungsort genutzt. 416 Cotonou, Bénin Tel: + 229 21 30 08 56; + 229 21 30 74 79 Fax: + 229 21 30 11 51 E-Mail: secretariat@ccfcotonou.net Centre Béninois de l’ITI The director of ITI Benin, Pascal Wanou, is also director of the biennial theatre festival FITHEB. FITHEB. 03 BP 4448 Jérichou – Cotonou, Bénin Tel: + 229 97 98 34 74 E-Mail: itibenin@gmail.com; wapas_bj@yahoo.fr L’Ecole Internationale de théâtre du Bénin (EITB) The only drama school in Benin has been in existence for over 30 years and is headed by director Alougbine Dine. Ecole Internationale de Théâtre du Bénin Direktor: Alougbine Dine 08 BP213, Cotonou, Bénin Togbin Daho Plage (Route des pèches) Tel: + 229 97 07 96 33; + 229 97 44 71 66 Fax: + 229 21 30 11 51 E-Mail: eitb_ateliernomade@yahoo.fr; eitbtogbin_ateliernomade@yahoo.fr Théâtre Béo Aguiar (C.BEO.A) Ritual theatre which was founded in 1990 by actor, director and author Euloge Béo Aguiar. In 2000 Aguiar was guest of the Theater an der Ruhr with his production Sans commentaire, a play by the Atelier Mobile de Théâtre Avêmian (AMTA). Kontakt: Euloge Béo Aguiar 05 BP...

Benin

Das Panafrikanische Film- und Fernsehfestival (FESPACO) hat Ouagadougou als „Hauptstadt des afrikanischen Films“ bekannt gemacht. Heute steht Ouagadougou auch in dem Ruf, eine Theatermetropole zu sein: Die Aktivitäten reichen vom Internationalen Theater- und Marionettentheaterfestival (FITMO – Festival International de Théâtre et de Marionnettes de Ouagadougou) von Jean-Pierre Guingané über das Theaterschaffen des Carrefour International du Théâtre de Ouagadougou (CITO), einem der wenigen ganzjährig bespielten Theater Westafrikas mit festem Spielplan, bis hin zum Internationalen Theaterfestival zur Entwicklungsförderung (FITD – Festival International de Théâtre pour le développement) von Prosper Compaoré. Wie überall auf dem afrikanischen Kontinent hat auch das burkinische Theater mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Das Publikum muss täglich neu gewonnen werden, Produktionen entstehen nur sporadisch, viele Schauspieler haben keine einschlägige Ausbildung und Fördermittel für das Theater sind selten in einem Land, in dem alles andere Priorität hat. Die Theatermacher sind folglich auf Partner angewiesen. Um angesichts dieser Mangelsituation die eigenen Interessen besser wahren zu können, hat sich eine Gruppe von Autoren, Darstellern und Regisseuren im so genannten Cartel zusammengeschlossen, einer Verwaltungs- und Managementstruktur, die von vier burkinischen Theatergruppen ins Leben gerufen wurde: der Compagnie Falinga von Etienne Minoungou, dem Théâtr’ Evasion von Ildevert Méda, dem Théâtre Eclair von Alain Héma und...

Etienne Minoungou, Ildevert Méda und das Festival Récréâtrales

Der Tod allein ist die Grenze

Theater Orchester Neubrandenburg Neustrelitz: Wendeblues in Rückblenden

Volkstheater Wien: Szenen einer Ehe

In Benin gibt es zahlreiche performative Praktiken, die Einfluss auf das moderne Theater haben. Nimmt man beispielsweise Formen wie Storytelling, Tänze und Rituale, dann ist ihr Platz innerhalb des Theaterschaffens Gegenstand vieler Debatten. Für manche stellen diese performativen Praktiken eigenständige theatralische Ausdrucksformen dar, andere argumentieren, sie sollten den Theatermachern nur noch als Inspirationsquelle dienen. Jene, die den künstlerischen Wert performativer Traditionen verteidigen, legen Wert auf die Feststellung, dass Theater in Benin, wie in anderen afrikanischen Ländern, schon vor der Kolonialisierung existierte. Mit der Kolonialisierung wurde lediglich das moderne Theater eingeführt, dessen Kennzeichen die Guckkastenbühne der italienischen Renaissance und ihre klare Abgrenzung von Zuschauer und Publikum ist. Jede Darbietung mit körperlichem oder verbalem Ausdruck wird in ihrem Ansatz als Theater klassifiziert. Somit gehören Erzählabende oder Aufführungen von Geheimbünden wie das „Gelede-Ritual“ ebenfalls zum traditionellen beninischen Theater. Die Gelede-Masken werden in der Regel von Männern getragen, die in den eindrucksvollen Ritualen Szenen des täglichen Lebens beschreiben. Die Masken werden manchmal auch in Puppenform angefertigt und können dann während der Tanzaufführungen manipuliert werden, um soziale Missstände, Korruption und politische Willkür anzuprangern. Die Einbeziehung performativer Traditionen im Theater schadet dem Theater, da sie zu einer intellektuellen Trägheit beiträgt und den Eindruck erzeugt, das beninische...

Der Platz performativer Traditionen im modernen Theater

Universelles Gespött

Salzburger Festspiele: In der Leichtigkeit Schweres erzählen

Streng wie Kati Witt

I. Das große nationale Kunstfestival Südafrikas (National Arts Festival) findet alljährlich Ende Juni/Anfang Juli in der kleinen Universitätsstadt Grahamstown statt. Wir schreiben das Festivaljahr 2007. Um die In - szenierung und Installation ORFEUS von Brett Bailey zu sehen, muss man sich an den Stadtrand begeben, dort wo die Natur, die Steppe beginnt, die in die saubere Stadt unzivilisiert hineinwächst. Uns werden Taschen lampen ausgehändigt, uns wird streng geboten zu schweigen. Bei beginnender Dämmerung gehen wir in eine für uns Europäer wild wuchernde unbekannte Landschaft. An einem Platz sind Heuballen in einem Kreis aufgeschichtet. Wir sehen ein magisches Ritual. Wir hören in Worte, nichteuropäische Musik und Gesang gefasst die Geschichte von der Liebe zwischen Orpheus und Eurydike: ihre Hochzeit, den Tod Eurydikes, Orpheus Leiden. Inzwischen ist es tief dunkel geworden. Als wir aufgefordert werden, mit Orpheus in die Unterwelt zu gehen, stolpern wir in eine schwarze Nacht. Wir folgen tastend den Lichtpünktchen unserer Taschenlampen und einem koboldhaften Führer. Die Stationen und Begegnungen Orpheus’ in der Unterwelt zeigt Brett Bailey als Leidensbilder des afrikanischen Kontinents, Installationen, die von Menschenhandel, Kinderarbeit, Vertreibung, Obdachlosigkeit, Verhungern, Armut, Gewalt und großer Verlassenheit erzählen. Diese sind in eine Ästhetik aus Schrott, Müll und Glitter umgesetzt, wie sie...

Überlegungen zum interkontinentalen Transfer von Theaterproduktionen

Die Exotik-Falle und andere Missverständnisse

Jos ist eine alte Zinnminenstadt im nördlichen Zentral-Nigeria mit rund drei Millionen Einwohnern. Mit der Entdeckung der Zinnvorkommen strömten Menschen unterschiedlichster Herkunft in die Stadt, die zuvor überwiegend von den Volksgruppen der Berom, Anaguta und Afizere bewohnt wurde. So entstand eine lebendige Mischung aus Christen, Muslimen, Pfingstlern und Animisten, Mischehen waren durchaus üblich. Man konnte überall in der Stadt wohnen, die Herkunft spielte keine Rolle. In dieser Stimmung wurde 1997 das Jos Repertory Theatre gegründet. 2001 brachen Unruhen aus, die innerhalb von drei Tagen über tausend Todesopfer forderten, nachdem Muslime eine Frau beschuldigt hatten, ihre Gebetsfläche an der Congo Road betreten zu haben. 2002 brannten unter ungeklärten Umständen die Markthallen von Jos aus, Waren in einem geschätzten Wert von Milliarden von Naira, bzw. hunderttausenden Euro wurden von den Flammen vernichtet. Berichten zufolge wurden 2004 in Yelwa 500 Menschen ermordet, was dazu führte, dass die Regierung den Ausnahmezustand verhängte und die Aussetzung aller demokratischen Strukturen im Bundesstaat Plateau veranlasste. 2008 kam es kurz vor Bekanntgabe der Kommunalwahlergebnisse erneut zu Unruhen, die 700 Menschen das Leben kostete. Im Januar 2010 wurden in einer weiteren Gewaltorgie über 800 Menschen ermordet, nachdem es in der Nasarawa-Gegend von Jos zu Streitigkeiten um ein Stück Land...

Theater machen in einem Krisengebiet – das Beispiel des Jos Repertory Theatre

Am toten Punkt

„Antigone“ in Leichter Sprache

Centre Culturel Français de Kinshasa, Halle de la Gombe www.ccf-kinshasa.org Centre culturel français de Kinshasa Halle de la Gombe, BP 5236 Kinshasa, Kongo DRC Tel: + 243 81 05 81 512 Fax: + 243 81 26 16 262 E-Mail: direction@ccf-kinshasa.org; sg@ccf-kinshasa.or Espace Culturel Francophone – La Halle de l’Etoile de Lubumbashi www.ambafrance-cd.org Das ehemalige französische Kulturinstitut hat 2004 unter dem neuen Namen Espace Culturel Francophone wiedereröffnet. Im Theaterbereich besteht u. a. eine Partnerschaft mit dem Théâtre du Tarmac de la Villette, Paris. La Halle de l’Etoile ist Partner des Theaterfestivals Temps du Théâtre, das vom Centre d’Animation Théâtrale de Lubum - bashi (CATHEL) organisiert wird. Halle de l’étoile – espace culturel francophone n° 63, av. L.-D. Kabila, 243 Lubumbashi, Kongo DRC Tel: + 243 999 2166519; + 243 997 024507 Centre culturel Wallonie-Bruxelles www.wbi.be Wallonisches Kulturzentrum von Kinshasa, unterstützt lokale soziokulturelle Projekte wie das Theaterfestival Bonga Yassa außerhalb von Kinshasa. Avenue de la Paix, Kinshasa Gombe, Kongo DRC Tel: + 243 998010800; + 243 998851129 Fax: + 243 999975371 E-Mail: secretariat@walbru.cd Centre Congolais (R.D.) de l’ITI Direktor: Mwadi Yinda Mitendo; Kosi-Basak Ngaki BP 6264, Kinshasa VI, Kongo DRC Fax: + 243 124 65 93 E-Mail: iitcongokin@yahoo.fr; itcongokin@yahoo.fr Institut National des...

Kongo Kinshasa

Wenn sich Frowin Paul Nyoni engagiert, dann mit ganzem Herzen. Das war schon 1992 so, als er das Tamasha la Sanaa kwa Watoto (Theaterfestival für Kinder und Jugendliche) in der University of Dar es Salaam organisierte. Damals beeindruckte der junge Assistant Lecturer mit der Energie und Umsicht, mit der er die über die Räume des Campus verteilten Stücke und Tanzperformances von Schülern aller Altersgruppen leitete. Er erwies sich als ein sehr wandlungsfähiger, phantasiereicher, gleichsam in seine Profession verliebter Performer. Ausgebildet am College of Arts in Bagamoyo, in dem Studenten mit dem Schwerpunkt Schauspiel immer auch tänzerisch-musikalische Grundfähigkeiten trainieren, setzte er seine kritischen Hinweise für die jungen Laienspieler sofort in gestisch-mimisch ausdrucksstarkes Vorspiel von Rollendetails oder Tanzfiguren um. Mit dem gleichen Engagement, mit dem er das aufwendige Fest der jungen Laienspieler organisiert hatte, absolvierte er von 1993 bis 1998 sein akademisches Graduiertenprogramm an der University of Leeds (England), mit dem Doktortitel (PhD) als Abschluss. Damit war die weitere Hochschullaufbahn gesichert, die für so manchen afrikanischen Theatermacher die materielle Basis für seine künstlerischen Tätigkeiten bildet. In den folgenden Jahren entwickelte, produzierte und inszenierte Nyoni mit Schauspielstudenten am Department of Fine and Performing Arts der University of Dar es Salaam und in verschiedenen...

Der Theatermacher Frowin Paul Nyoni aus Dar es Salaam, Tansania

Theater als Schule des Lebens

Wenn man vom Theater Afrikas spricht, ist die Frage nach Identität nicht weit. Aus westlicher Sicht impliziert dies ein gewisses Protest - potential gegen die einstigen kolonialen Herrscher. Befreiungsdramatik und die richtige Botschaft zur angemessenen Zeit scheinen auch fünfzig Jahre nach der Unabhängigkeit vieler afrikanischer Staaten die bestimmenden Themen des Theaters zu sein. Politisches Handeln und gesellschaftliche Befindlichkeit, die auf der Bühne reflektiert werden, bleiben die großen Antriebskräfte. HIV, Korruption...

Vorwort Goethe-Institut

Kinshasa ist etwas Besonderes, eine Stadt mit ihrer eigenen Logik, mit eigenen Phantasien, Künstlern und Bewohnern. Kin, wie man sie nennt, ist eine Stadt, in der es immerzu um Macht geht. Sie ist erfüllt von Düften und Geräuschen. Von Verkehrslärm und dauerndem Gehupe. Man hört das Stimmengewirr der Straßenverkäufer, der Leute, die einem Dieb oder einem Bus hinterherlaufen, und lange Diskussionen über Politik und Religion. Und immer wieder geht es um Macht. Sogar in der Kunst, beim Tanz oder im Theater. Auch Jean Shaka, Leiter von Ecurie Maloba, schlägt sich mit den Behörden der Gemeinde Bandal herum, um den Veranstaltungsort zu sichern, den seine Einrichtung ohne Unterstützung in den letzten zwanzig Jahren am Laufen hielt. Auch dem Théâtre National wurde angedroht, es solle von seinem Standort, dem Mongita-Zentrum, vertrieben werden. Die Stadt möchte das Theater unter dem Vorwand, es sei unproduktiv – natürlich finanziell! –, in einen Sitzungssaal der Provinzregierung umwandeln. Die dort arbeitenden Künstler haben den Status von Staatsbeamten. Aber wie kann es produktiv sein, wenn das Gehalt von weniger als 40 Euro (45 000 Kongo-Francs) nicht ausgezahlt wird? Wie kann es produktiv sein, wenn es offiziell keine Kooperationen mit anderen einheimischen oder ausländischen Einrichtungen eingehen kann? Dabei fehlt...

Porträt einer widersprüchlichen Theatermetropole: Kinshasa

Liebeserklärung an einen ganz speziellen Ort

„Third World Bunfight“ ist der Markenname, unter dem Brett Bailey seine großformatigen Performance-Projekte laufen lässt. In einem Programmflyer der Wiener Festwochen 2009 wurde der Name mit „Dritte Welt Tortenschlacht“ übersetzt, was Brett Bailey zum Scherzen veranlasst. Der Name sei eher zufällig entstanden, erzählt er: „Ich saß an einem Taxistand in Umtata, der ungemein chaotischen Hauptstadt der Transkei. Ich war umgeben von diesen riesigen Vodacom-Werbeschildern einerseits und von Sangomas, den traditionellen Heilern, die ihre Ziegen verkauften, andererseits. Und das alles inmitten der Hektik eines Gemüsemarktes. Dann wurde mir ein Taxi vor der Nase weggeschnappt. Tja und da rutschte mir dieses ‚aah such a third world bunfight‘ heraus.“ Auch wenn dieser Stoßseufzer in der Tiefe seiner Ironie vielleicht nicht ganz übersetzbar ist, so versucht Bailey doch zumindest bereitwillig die Interpretation des Begriffs: „Es hat schon etwas mit einer Art Kaffeeklatsch oder eher einer formellen englischen Teeparty zu tun. Und diese steife Situation verselbständigt sich langsam auf eine groteske, sehr britische Weise. Das Ganze endet chaotisch, indem sich die Gäste dann schließlich Sachen an den Kopf schmeißen und die Bedienung zurückwirft. Aber es werden nicht notwendig Torten geworfen, wie die Wiener Übersetzung suggeriert.“ In erster Linie sei das ein Spaßname, sagt er, und...

Brett Bailey und seine Produktionsgesellschaft Third World Bunfight aus Kapstadt

Die Entgrenzung der Tortenschlacht

Schauspielhaus Bochum: Sanft zerfledderte Welt

Er gilt als das junge Genie des südafrikanischen Theaters. Doch die südafrikanische Kritik boykottiert ihn seit drei Jahren. Im offiziellen Programm des National Arts Festival von Grahamstown ist er dieses Jahr erneut nicht berücksichtigt worden. Man wirft ihm Rassismus gegenüber den weißen Südafrikanern vor (die dazugehörige Geschichte hat er an anderer Stelle dieses Buches ausführlich aufgeschrieben). Ihm eilt der Ruf voraus, notorisch unzuverlässig zu sein, Verabredungen nicht einzuhalten, ständig zu spät zu Proben zu erscheinen, seine Schauspieler zu triezen, auch im persönlichen Umgang eher sperrig zu sein und leicht die Geduld zu verlieren. Doch nachmittags erscheint Paul Grootboom gerne auch vor der Zeit. Termine morgens einzuhalten falle ihm tatsächlich sehr schwer, gesteht er später. Er komme morgens einfach nicht aus dem Bett: „Ich genieße die Nacht, ich möchte so viel Zeit wie möglich nachts verbringen. Ich lese, schaue Filme, höre Musik, schreibe. Ich bin eine Nachteule.“ Aber das sei eigentlich nicht das, was er selbstkritisch als „sozial schwach“ in seinem Verhalten empfinde. Das rühre eher daher, dass er sehr autoritär und religiös aufgezogen worden sei. Ihm sei nicht erlaubt gewesen, mit anderen Kindern zu spielen, so dass er am Ende nur noch das Verhalten der anderen beobachtet habe. Er sei...

Der Regisseur und Autor Mpumelelo Paul Grootboom aus Soweto, Johannesburg

Sachlicher Blick in den Abgrund

Die Arbeiten von Dieudonné Niangouna sind brisant und nehmen keine Rücksicht auf Verluste. Er ist zu Beginn des 21. Jahrhundert auf dem besten Wege, sich als Pionier des modernen afrikanischen Theaters einen Namen zu machen. Er wurde als einziger afrikanischer Künstler zweimal in Folge zum IN-Programm des Theaterfestivals in Avignon eingeladen, wo er zwei Stücke vorstellte, ATTITUDE CLANDO (Illegales Handeln) und LES INEPTIES VOLANTES (Fliegende Torheiten), die als Text wie auf der Bühne von seltener Intensität sind. Ein wahres „Feuer des Zorns“, schreibt ein Kritiker, „das in der Hitze des Krieges entfacht wurde und in einem Ofen der Wut konzentriert ist“, in dem man „keine Wahrheit findet, sondern nur das pure Leben, einen Wortstrudel, der die Lebenslust preist und den Wunsch, über das bloße Überleben hinauszugehen.“ Dieser getriebene Zustand macht Dieudonné Niangounas Theater zu einem lebendigen Raum, der sich durch Entstehung, Wandel und Erneuerung auszeichnet – Schöpfung. Dieudonné Niangouna wurde 1976 in Brazzaville geboren. Bereits in jungen Jahren wollte er im Viertel des „Trois-Francs“ im 5. Bezirk Ouenzé Theater machen. „Ich habe schon immer davon geträumt, gleichzeitig Autor und Schauspieler zu werden“, erzählt er. Er erlebte die Blütezeit des Theaters im Kongo der Vorkriegsjahre, die von einer enormen Vielfalt künstlerischen...

Der Theatermacher Dieudonné Niangouna in all seinen Facetten

Explosion und Stille

Der Materialergründer

Goethe-Institut Accra www.goethe.de/accra Das Goethe-Institut Accra organisiert und unterstützt ein breites Spektrum von kulturellen Veranstaltungen zur Präsentation deutscher Kultur im Ausland, regt zum interkulturellen Austausch an und bietet Sprachkurse, Workshops und Seminare für Lehrer im Bereich Deutsch als Fremdsprache sowie ein umfangreiches Prüfungsprogramm an. Kooperationen u. a. mit NAFTI. 30, Kakramadu Road, P.M.B. 52 – Cantonments, Accra, Ghana Tel: + 233 21 776764 Fax: + 233 21 779770 E-Mail: il@accra.goethe.org British Council Accra www.britishcouncil.org Das britische Institut ist seit 1943 in Ghana aktiv. Das Hauptbüro befindet sich in Accra, ein weiteres ist in Kumasi. Liberia Road, PO Box GP 771, Accra, Ghana Tel: + 233 21 610090 E-Mail: infoghana@gh.britishcouncil.org Ghana Center of the ITI c/o National Comission on Culture Ministerie’s Post Office, Accra, Ghana Direktor: George Hagan SG: Evan Oma Hunter (Acting) Tel: + 233 21 66 49 98 Fax: + 233 21 66 20 47 E-Mail: omahunter75@hotmail.com National Commission on Culture www.ghanaculture.gov.gh Koordiniert die Kulturarbeit der nationalen Kulturinstitutionen wie National Theatre of Ghana, National Dance Company, National Drama Company, National Symphony Orchestra und nationale Museen. Direktor: Mr. Michael H Attipoe No 1 Gamel Abdul Nasser Avenue, Accra, Ghana Tel: + 233 21 661030; + 233 21 669836 Mobil: +...

Ghana

Bayreuther Festspiele: Geretteter Wagner

I. Nach einer unserer Aufführungen in Mailand wurde Peter Brook gefragt, warum er so oft mit afrikanischen Schauspielern arbeite. Er erwiderte darauf: „Ich arbeite mit Schauspielern.“ Seine Antwort hat mir so gut gefallen, dass ich sie zitiere, wann immer sich mir die Gelegenheit dazu bietet. An Begriffen wie „afrikanischer Regisseur“, „afrikanisches Theater“, „afrikanischer Schauspieler“ etc. nehme ich Anstoß. In dieser Welt, die den Anspruch erhebt, neu zu sein, wird der Zusatz „afrikanisch“ vielerorts als folkloristisch, mithin lächerlich, bar jeder Feinheit, bar jeder Intelligenz wahrgenommen – als schlichtweg barbarisch, und was sich sonst noch alles in dieser Richtung anführen ließe. Ein sogenannter afrikanischer Regisseur ist somit fast immer – ob bewusst oder unbewusst – in seiner unverkennbaren „Afrikanität“ gefangen, das heißt, er wird auf das Ghettosystem reduziert, er wird zum Stereotyp, er ist ein großes Kind, dem man etwas hundert Mal erklären muss, bevor man überhaupt darauf hoffen darf, dass er das neue Weltsystem auch nur ansatzweise versteht. Bedauerlicherweise sind komplexbeladene Künstler und Kunstschaffende aus dem afrikanischen Teil der Welt häufig sehr gut darin, sich diesem Denken entsprechend zu verhalten. II. 1997 bot sich mir die Gelegenheit, an einer Podiumsdiskussion über das afrikanische Kino teilzunehmen, die von einer bedeutenden Institution des...

Fünf Anmerkungen zum sogenannten „afrikanischen“ Theater

Turbulenzzonen

Man könnte meinen, das Theater in Nigeria liege heute im Sterben oder sei bereits tot. Die Leute, so scheint es, machen es sich lieber daheim auf dem Sofa bequem und schauen einen Film, als dass sie das Haus für eine Theatervorstellung verlassen. Nigeria hatte früher eine lebendige Kino- und Theaterkultur, insbesondere nach der Unabhängigkeit 1960 und bis in die achtziger Jahre hinein, danach verloren beide Freizeitbeschäftigungen langsam an Bedeutung. Nur in Lagos, der ehemaligen Hauptstadt und dem einstigen kulturellen Zentrum des Landes, lebt derzeit die Theater- und Kinoszene wieder auf, wobei die privaten Initiativen teilweise Unterstützung aus der Wirtschaft erhalten. Zurzeit gibt es allerdings nur einen einzigen Veranstaltungsort, im wohlhabenden bildungsbürgerlichen Bezirk Victoria Island, an dem jedes Wochenende Vorstellungen stattfinden. Trostloser gestaltet sich die Situation weiter im Norden des Landes, etwa in der Stadt Jos, wo sich das Jos Repertory Theatre (JRT) unter Leitung des Regisseurs Patrick-Jude Oteh befindet. In der Hoffnung, der Theaterszene in Jos neue Impulse geben zu können, rief Oteh im Frühjahr 2004 das jährlich stattfindende Jos Festival of Theatre (JFT) ins Leben. Sechs Jahre später verdankt diese Veranstaltung ihr Fortbestehen hauptsächlich dem Einfallsreichtum und der allen Hindernissen trotzenden Hingabe Otehs. Wie schwierig sich die Arbeit in...

Der Schauspieler und Theaterregisseur Patrick-Jude Oteh aus Jos, Nigeria

Der Theaterüberlebenskämpfer

Mosambik im Jahre 2010 ist ein Land, das immer noch unter den Folgen des Bürgerkriegs zu leiden hat. Im Alltag der Hauptstadt Maputo ist eine Mentalität vorherrschend, die sich durch strenge Dichotomien auszeichnet – eine „Schwarz-Weiß-Szenerie“, der man sich kaum entziehen kann. Dies spiegelt sich auch im mosambikanischen Theater wider, das durch zwei sehr gegensätzliche Gruppen geprägt ist – die klassische Gruppe Mutumbela Gogo und die „populistische“ Gruppe Gungu. Beide sind nicht gut aufeinander zu sprechen. Die Anzahl an Hilfsprojekten in Mosambik sinkt. Schlimmer noch, die Hilfe aus internationaler Zusammenarbeit und der NGOs ist auf die eigenen Agenden und festgelegte „Themen“ ausgerichtet – Aids, Armut, die Geschlechterfrage, häusliche Gewalt etc. Dies schränkt die Programmkriterien der Gruppen ein, da ihre Sprache auf vorgegebene Formate und die geforderten Inhalte reduziert wird oder sie dazu verleitet werden, sich für ein gefälliges, volksnahes Theater zu entscheiden, das zwar ein Publikum findet, sich jedoch einer zweifelhaften künstlerischen Ausdrucksweise bedient – wie im Falle von Gungu. Eine der aktivsten eklektischen Persönlichkeiten der neuen Generation mosambikanischer Künstler ist Rogério Manjate, Jahrgang 1972. Rogério Manjate schreibt Poesie, Kinderbücher, Geschichten für Erwachsene, journalistische Chroniken und widmet sich gleichzeitig als Schauspieler und Regisseur dem Theater. Darüber hinaus war er Herausgeber...

Porträt des Schauspielers und Regisseurs Rogério Manjate aus Maputo

Kampf der Worte, Bilder und Körper

Kompositionsprinzip Collage

Er wird als afrikanischer Shooting-Star des zeitgenössischen Theaters gehandelt, aber ich befürchte, er findet solche Label eher peinlich. Dazu ist er sich der Rolle, die ihm im westlichen Kulturbetrieb zugedacht ist, viel zu bewusst. Der schnelle Erfolg ist sowieso nicht, was ihn interessiert. Dass sein politisches Theater so erfolgreich ist, macht es ihm aber möglich, in Afrika ebenso wie im reichen Teil der Welt vom Kongo zu erzählen und laut über beider Verhältnis zueinander nachzudenken. "Diejenigen, die hier im öffentlichen Raum sprechen, besetzen ihn mit Antworten. Sie versprechen Instant-Wunder, genau wie die Pastoren der evangelikalen Kirchen. Das Theater gibt auch mir die Möglichkeit, mich öffentlich zu äußern. Aber ich will Fragen stellen." Es sind große Fragen, die Faustin Linyekula den sechs Schauspielern hinwirft, die am ersten Probentag noch etwas schüchtern um ihn herumsitzen: „Qu’est-ce qu’il fait un étranger?“ – „Was macht jemanden zum Fremden?“ Fragen, die zunächst abstrakt scheinen in einer Welt, in der das tägliche Überleben so wenig gesichert ist. „Was bedeutet die französische Sprache in einem Land, in dem allenfalls ein Fünftel der Bewohner diese Sprache beherrscht, die bis heute Staatssprache ist?“ Fragen, auf die es keine schnellen Antworten gibt. „Kann man in einem Land, das selbst eine...

Faustin Linyekula, Theatermacher aus Kongo Kinshasa

Geschichten, die ich nur im Kongo finde, oder: Berenike am großen Fluss

Schauspiel Leipzig: Weltangst und Ulk

This cake didn’t rise. I’ll make another cake

Goethe-Institut Lagos www.goethe.de/lagos Das Goethe-Institut Nigeria organisiert und unterstützt ein breites Spektrum von Veranstaltungen zur Präsentation deutscher Kultur in Nigeria und realisiert gemeinsam mit nigerianischen Partnern Projekte zum interkulturellen Austausch. Mit Workshops und Seminaren für Deutschlehrer fördert das Goethe-Institut Nigeria Deutsch als Fremdsprache an nigerianischen Universitäten und Schulen. Adresse liegt derzeit wegen Umzugs nicht vor Tel: + 234 17 74 68 88 E-Mail: il@lagos.goethe.org British Council Lagos www.britishcouncil.org Das Britische Kulturinstitut wurde 1943 in Abuja eröffnet. Weitere Institute befinden sich in Lagos, Kano, Port Harcourt, Enugu und Jos. Plot 3645, IBB Way Maitama, PMB 550, Garki, Abuja, Nigeria Tel: + 234 9 413 7870; + 234 9 413 7873; + 234 9 413 7877 Fax: + 234 9 413 0902 E-Mail: info.nigeria@ng.britishcouncil.org Centre Culturel Francais Französisches Kulturzentrum in Abuja 52 Libreville Street, off Aminu Kano Crescent, Wuse II, Abuja, Nigeria Tel: + 234 805 9478 456 Nigeria Centre of the ITI University of Ibadan – Department of Theatre Arts Direktor: Wole Soyinka Ibadan, Nigeria Tel: + 243 2 810 11 00; + 243 2 810 11 19 Fax: + 243 2 810 30 43 E-Mail: decampos@mail.skannet.com University of Ibadan – Department of Theatre Arts www.ui.edu.ng Eines der führenden theaterwissenschaftlichen Institute...

Nigeria

Was macht das Theater, Raphaela Bardutzky?

Goethe-Institut Yaoundé www.goethe.de/yaounde Das Goethe-Institut Yaoundé betreut die Region Kamerun und präsentiert neben Deutschkursen ein umfangreiches Kulturprogramm aus Literatur, Theater, Film, visuellen Medien und Tanz. 2010 organisieren das GI und die Compagnie Pyramide Anu Millénaire erneut den interdisziplinären Workshop Scènes expérimentales für Musik-, Theater- und Tanzkünstler. Im Zentrum des Workshops steht u. a. die Auseinandersetzung mit traditionellen Tänzen Kameruns im Kontext der Moderne. Centre Culturel Allemand Yaoundé Rue Joseph Mballa Eloumden (Rue 1.077), BP 10 67, Yaoundé, Kamerun Tel: + 237 22 21 44 09 Fax: + 237 22 21 44 19 E-Mail: bark@yaounde.goethe.org; prog@yaounde.goethe.org CCF de Douala www.ccfdouala.com Centre Culturel français Blaise Cendrars 61 bis, bd de la Liberté, B.P.01 Akwa, Douala, Kamerun Tel: + 237 33 42 45 72; + 237 33 42 69 96 Fax: + 237 33 42 05 79 E-Mail: info@ccfdouala.com Centre Culturel François Villon de Yaoundé (CCFY) www.ccfyaounde.com Centre Culturel François Villon de Yaoundé 140 avenue du Président Ahmadou Ahidjo, B.P: 513 Yaoundé, Kamerun Tel: + 237 22 22 09 44; + 237 99 50 47 88 Fax: + 237 22 22 43 43 E-Mail: hm@ccfyaounde.com Centre Camerounais de l’ITI Direktor: Ambroise M’bia, Vizepräsident: Samuel N’For BP 8163 Yaoundé, Kamerun Tel: + 237 27...

Kamerun

Fenster für bewegtes Licht

Instituto Cultural Moçambique- Alemanha (ICMA) www.goethe.de/maputo Das deutsch-mosambikanische Kulturinstitut (ICMA) ist ein Projekt der Associação de Amizade Moçambique Alemanha (AAMA) zur Förderung des interkulturellen Dialogs zwischen Mosambik und Deutschland. Seit seiner Gründung im Jahr 2003 finden neben Sprachkursen Ausstellungen, Konzerte, Film- und Literaturabende statt. Kooperationspartner sind die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Mosambik, das Goethe-Institut Johannesburg und der Deutsche Entwicklungsdienst (DED). Goethe-Zentrum Maputo 89 Rua Carlos Albers, Maputo, Mosambik Tel/Fax: + 258 21 308594 Mob: + 258 82 3004377 E-Mail: dir@icma.org.mz Centre Culturel Franco-Mozambicain www.ccfmoz.com Centre Culturel Franco-Mozambicain Av. Samora Machel n 468, CP 491 Maputo, Mosambik Tel: + 258 21 31 45 90; + 258 21 31 45 99 Fax: + 258 21 31 46 00 E-Mail: info@ccfmoz.com Centro Cultural Português em Maputo Portugiesisches Kultur-und Sprachzentrum, gegründet 1996. Institutsdirektor: António Santos Braga Embaixada de Portugal Av. Julius Nyerere, 720-1, CP 4696, Maputo, Mosambik Tel: + 258 21 493 892 Fax: + 258 21 498 111 E-Mail: ic-ccpmaputo@tvcabo.co.mz; ccp-maputo@instituto-camoes.pt Universidade Eduardo Mondlane (UEM) www.uem.mz 1962 gegründet, mit theaterwissenschaftlicher Fakultät. Escola de Comunicação e Arte (ECA), Faculdade de Teatro Kontakt: Rogerio Manjate (siehe Portrait) Avenida Fernandes Farinho, Alto Mãe, Maputo, Mozambique Tel: + 258 21487599 Escola Nacional de Artes Visuais Kontakt:...

Mosambik

Theater Orchester Biel Solothurn: Kollektives Glitzern einer Biografie

Rechte, keine Wohltaten

Pelu Awofeso, geboren 1974, begann als Journalist und freiberuflicher Mitarbeiter bei der Tageszeitung The Standard im Plateau State in Nigeria. Von August 2002 bis Dezember 2005 war er Kultur- und Reise-Korrespondent des panafrikanischen Nachrichtenmagazins Africa Today. In seiner Funktion als Kulturberichterstatter sah und besprach Awofeso Dutzende von Bühnendarstellungen. Im Januar 2006 wurde er Redakteur bei Network Africa, einer weiteren panafrikanischen Zeitschrift, bei der er bis Dezember 2008 blieb. Derzeit ist Awofeso der Reise- Redakteur des National Daily und lebt in Lagos. Arsène Flavien Bationo, 1983 in Réo, Burkina Faso, geboren, ist Kulturjournalist sowie Kommunikationsbeauftragter und juristischer Interessenvertreter. An der Universität von Ouagadougou hat er einen Master in Informations- und Kommunikationswissenschaft sowie ein Vordiplom für Rechts- und Politikwissenschaften gemacht. Er ist Mitglied des Filmkritikerverbands von Burkina Faso und Mitglied im Verband für Kulturjournalisten. François Bingono Bingono, Kulturjournalist, geboren 1959 in Njantom im südlichen Kamerun. Nach Abschluss seiner Studien in Literatur- und Theaterwissenschaften an der Universität von Yaoundé begann er seine Karriere beim staatlichen Rundfunk von Kamerun CRTV, wo er seit 1986 als Moderator, seit 1997 als Chefredakteur Kultur, ab 1999 als Chefredakteur Hörspiele und von 2002 bis 2009 als stellvertretender Hörfunkdirektor arbeitete. Darüber hinaus veröffentlichte er zahlreiche Bücher...

Autorinnen und Autoren

Theater südlich der Sahara

Es müssen Köpfe rollen

Goethe-Institut Addis Abeba www.goethe.de/aethiopien Als das Goethe-Institut Addis Abeba 1962 gegründet wurde, war es eine der ersten Zweigstellen in Afrika. Ein wichtiges Ziel seiner Arbeit ist die Förderung des kulturellen Austauschs zwischen Äthiopien, Deutschland und Europa. When the Goethe-Institut Addis Ababa was founded in 1962, it was one of the first branches in Africa. An important aim of the institute is to promote cultural exchange between Ethiopia, Germany and Europe. Sedist Kilo, Compound of Faculty of Business and Economics PO Box 1193, Addis Abeba, Äthiopien Tel: + 251 11 1242345/6 Fax: + 251 11 1242350 E-Mail: kaschl@addis.goethe.org British Council Addis Abeba www.britishcouncil.org Englisches Kulturinstitut / English Cultural Institute PO Box 1043 Comoros Street, Addis Abeba, Äthiopien Tel: + 251 11 662 0388 Fax: + 251 11 662 3315 E-Mail: information@et.britishcouncil.org Addis Ababa University (AAU) – Institute for Language Study (ILS) / The Department of Theatre Arts (DTHA) www.aau.edu.et Das Theatre Arts Department wurde 1978 gegründet. Davor gab es bereits das Cultural Arts Center an der Addis Ababa University, in dem die wichtigsten Theaterleute der 1960er und 1970er Jahre praktisch ausgebildet wurden. Bisher gab es vereinzelte Kooperationen mit dem Goethe-Institut. Dabei kam es zu Übersetzungen und Adaptionen von Theaterstücken. Leitungt: Belayne...

Äthiopien

„Work hard, play hard?“

Goethe-Institut Dar es Salaam Das Goethe-Institut Tansania organisiert und unterstützt ein breites Spektrum von kulturellen Veranstaltungen zur Präsentation deutscher Kultur im Ausland und zum interkulturellen Austausch. Es bietet Sprachkurse, Workshops und Seminare für Lehrer im Bereich Deutsch als Fremdsprache sowie ein umfangreiches Kulturprogramm an. Alykhan Road No. 63 gegenüber Jamatkhana Moschee, Upanga Dar es Salaam, Tansania Tel/Fax: + 255 22 213 4800 E-Mail: director@daressalaam.goethe.org British Council Dar es Salaam www.britishcouncil.org/africa-tz-contact- us.htm S amora Avenue / Ohio Street, PO Box 9100, Dar es Salaam, Tansania T el: + 255 (0) 22 2165300 Fax: + 255 (0) 22 2112669; + 255 (0) 22 2116577 E-Mail: info@britishcouncil.or.tz East Africa Theatre Institute (EATI) eatifora.blogspot.com Das EATI versteht sich als regionales Theaternetzwerk, das 1999 in Dar es Salaam gegründet wurde. Die vier Mitgliedsländer sind: Äthiopien, Tansania, Kenia und Uganda. EATI soll den interregionalen Austausch innerhalb der Theaterszene fördern und dabei helfen, internationale Kooperationen zu realisieren. Auch indigene Theaterformen werden vom EATI unterstützt. Veranstaltet biennal ein renommiertes Theaterfestival wechselnd in einem der Mitgliedsländer (siehe auch Äthiopien). Sofia Kawawa St. Mnazi Mmoja PO Box 77493, Dar es Salaam, Tansania Tel: + 255 (0) 22 2182562 Fax: + 255 (0) 22 2182598 E-Mail: eati_secretariat@eati.net The National Arts Council...

Tansania

Der genetische Code Amerikas

In Mali hat das Volkstheater Tradition. Eine Rolle spielt hierbei das Koteba-Theater, eine ritualisierte Form des Theaters, das früher in den Dörfern Malis gespielt wurde und dessen burleske Inszenierungen dazu dienten, die Übel der Gesellschaft darzustellen. Auch das Figurentheater erfüllt bei den Bambara den Zweck der burlesken Darstellung exzentrischer Verhaltensweisen der Gesellschaft. Der sakrale Charakter dieser Kunstform, die zunächst ausschließlich mit Riten von Geheimbünden verbunden war, verschwindet zunehmend, sie dient als beliebte Unterhaltung. Diese Theaterform nahm zu Beginn der Unabhängigkeit des Landes in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts eine Sonderstellung am Nationaltheater ein. Nach nur wenigen Jahren verschwand sie aufgrund fehlender Mittel. Heute inszeniert das Nationaltheater nur noch eine Produktion pro Jahr, meist von zeitgenössischen malischen Autoren. Yaya Coulibaly gehörte damals dem Puppenspielerensemble des Nationaltheaters an. Bis zum heutigen Tag dreht sich sein Leben um Masken und Marionetten. Er wurde am 26. April 1959, dem „Tag der Jo-Zeremonie“, in der Gemeinde Koula im Kreis Koulikoro geboren. Es handelt sich um einen ganz besonderen Tag, da dem Kind, welches an diesem Tag zur Welt kommt, Macht übertragen wird, auch wenn es nicht das Erstgeborene ist. Yaya wird sehr früh in die mystische Welt eingeführt und erlernt von seinem Vater die...

Yaya Coulibaly hält die alte Tradition malischen Figurentheaters lebendig

Im Haus des Puppenkönigs

Der Atem des Raumes

Von Alfred Dogbé kann man ohne Weiteres behaupten, dass er gleichzeitig überall und nirgends ist. Als Schriftsteller, Dramaturg, Kulturmanager, Drehbuchautor und Regisseur ist Frédo, wie ich ihn nenne, ein vollendeter Künstler. Er reist von einem Festival zum nächsten, von Autorenresidenz zu Regiewerkstatt und ist ständig woanders – heute in Frankreich, morgen im Kongo, dann in Togo oder im Tschad. Wenn er in Niamey ist, sieht sein Tagesablauf recht simpel aus: Morgens geht er zum Online-Campus der Universität Niamey, nachmittags nimmt er an einer kulturellen Veranstaltung teil und abends sitzt er zu Hause am Rechner und schreibt an seinen Stücken. Ich lernte Alfred 1982 in Loga kennen, wo wir damit beauftragt waren, jungen Schülern auf dem Collège Französischunterricht zu geben. Ich merkte gleich, dass die Arbeit an der Schule nicht das Richtige für ihn war. Er brauchte mehr Platz, mehr Entfaltungsspielraum. Die Hauptstadt Niamey bot genau das richtige Umfeld für diesen dynamischen Mann, der voller Ideen steckte. Nachdem er einen Magisterabschluss in moderner Literaturwissenschaft erworben hatte, arbeitete er von 1981 bis 1999 hauptsächlich als Französischlehrer in der Sekundarstufe und später in Teilzeit als Dozent für Literaturkritik an der Fakultät für Literatur- und Geisteswissenschaften an der Universität Abdou Moumouni Dioffo von Niamey....

Der Autor und Regisseur Alfred Dogbé aus Niamey, Niger

Wenn das Lachen im Halse stecken bleibt

Plattenstufen-Festspiele für die Vielen

Ein riesiges Nationaltheater, das einzige Orchester europäischer Prägung in ganz Westafrika, ein halbes Dutzend Museen und eine Reihe profilierter privater Galerien: Ghanas Hauptstadt Accra weist einen institutionellen Reichtum auf, der im westlichen Afrika einmalig ist. Allerdings sind diese Einrichtungen längst nicht mit den Mitteln aus - gestattet, die ein reibungsloses Funktionieren möglich machten. Die 45 Musiker des National Symphony Orchestra müssen unter räumlich beengtesten Verhältnissen proben. Das bereits 1991/92 von den Chinesen gebaute Nationaltheater ist technisch bestens ausgerüstet, verfügt über siebzig feste Mitarbeiter, voll funktionsfähige Werkstätten – und kein künstlerisches Personal. Es wurde von Ghanas großem, alten Dramatiker Mohammed ben Abdallah durchgesetzt, als dieser Kulturminister war: Anstelle des Theaters hätte eigentlich ein neues Fußballstadion gebaut werden sollen. Hier proben und arbeiten täglich die etwa fünfzehnköpfige Schauspiel- und die zwanzigköpfige Tanzkompanie, die dem Theater lediglich assoziiert sind, dieses also für Aufführungen genauso mieten müssen wie die Pfingsterweckungssekten, die ihre Gottesdienste im Theatersaal abhalten. Da beide Gruppen ihre Finanzierung nahezu vollständig selbst erwirtschaften müssen, bieten sie ihr traditionell geprägtes Repertoire eher in Luxushotels dar als im Rahmen einer geregelten Programmation im Nationaltheater. Literaturbasiertes Sprechtheater im mitteleuropäischen Sinne produziert die Schauspieltruppe, die den Namen Abibigroma trägt, nur am Rande. Es besteht kaum Nachfrage....

Ein Porträt der Theaterszene der ghanaischen Hauptstadt

Accras institutioneller Reichtum

Die performative Baustelle

Intensität in Slow Motion

Köln: GDBA und BFFS kündigen NV Bühne

Was macht das Theater, Simone Sterr?

Gegen die Vereinzelung

Meine Ossi-Werdung und was sie heute bedeutet

Goethe-Zentrum Harare Zimbabwe German Society 51 Lawson Avenue, Milton Park PO Box A 980, Avondale, Harare, Simbabwe Tel: + 263 4 704045 Fax: + 263 4 796836 E-Mail: director@zgs.co.zw British Council Harare www.britishcouncil.org 6th Floor, Corner House Cnr Samora Machel Avenue/Leopold Takawira Street PO Box 664, Harare, Simbabwe Tel: + 263 4 754038; + 263 4 755698 E-Mail: general.enquiries@britishcouncil.org.zw British Council Bulawayo Office, 2nd Floor West Zimdef House, 102 Fort Street PO Box 557, Bulawayo, Simbabwe Tel: + 263 9 75815; + 263 9 75816 E-Mail: info.bulawayo@britishcouncil.org.zw Zimbabwe Centre of the ITI Koordinator: Stephen Chifunyise PO Box CY 2651, Causeway, Harare, Simbabwe E-Mail: zimartsed@mango.zw Great Zimbabwe University – Faculty of Arts www.gzu.ac.zw; www.uz.ac.zw/admini/interelat/ arts.html Die Fakultät der Künste wurde 1999 gegründet, hat einen sehr guten Ruf und zählt zu den Exzellenzfächern im Bereich Kommunikation und Performing Arts. Studierende können nach drei Jahren mit dem Bachelor of Arts, nach vier Jahren mit dem Diploma in Art and Heritage Studies abschließen. Kontakt: Mr A. Masinire Great Zimbabwe University PO Box 1235, Masvingo, Simbabwe Tel: + 263 4 30 32 11 12 47/1292 Fax: + 263 4 33 34 07/33 36 74 E-Mail: amasiya@arts.uz.ac.zw Global Arts Trust NGO für Kulturmanagement und -beratung, die...

Simbabwe

Nicht nur leidende Natur

Theater sammeln

Dorcy Rugamba fiel mir 1999 während der Aufführung des Stücks RUANDA 94 unter der Regie von Jacques Delcuvellerie im Rahmen des Theaterfestivals in Avignon auf. Ein Dokumentartheaterstück mit einer Spieldauer von sechs Stunden, in dem der Genozid an den Tutsi und die passive oder aktive Beteiligung der westlichen Welt thematisiert wird. Eine Passage fesselte mich besonders: eine Aufeinanderfolge scharfsinniger Fragen, die von fünf schwarzen Schauspielern gestellt wurden. Einer von ihnen war Dorcy Rugamba: große Statur, starke Präsenz, kräftige Stimme und außerdem mehrere Rollen spielend. Man sagte mir, er sei Koautor des Texts, insbesondere dieser „Litanei der Fragen“. Wissen entsteht durch Fragen. Dorcy Rugamba, geboren 1969 in Kigali, wurde die zwingende Notwendigkeit von Wort und Kunst von seinem Vater Cyprien Rugamba, Dichter der ruandischen Sprache und Komponist, quasi von Kindesbeinen an eingeschärft. Mit dem einzigartigen poetischen Gesamtwerk des Vaters verband sich auch die Weitergabe des Kulturguts der Urahnen: Er zeichnete die Gründungstaten des ruandischen Volkes und dessen Weltanschauung auf und rehabilitierte die traditionelle Musik und den traditionellen Tanz. Angegliedert an das Nationalmuseum Ruandas gründete Cyprien Rugamba 1976 die traditionelle Tanztruppe Amasimbi n’Amakombe, deren künstlerische Leitung er übernahm. Hierzu gehörte auch eine Schule, Itoreo, an der Dorcy vom achten Lebensjahr an eine...

Dorcy Rugamba: Autor, Regisseur und Schauspieler aus Ruanda

Eine Sprache von heute und somit von morgen

Schon die Erscheinung von Ousmane Alédji gebietet Respekt: Seine zwei Meter Körpergröße sind im subsaharischen Afrika noch um einiges seltener anzutreffen als im wohlgenährten Mitteleuropa. Er ist Prinz einer alteingesessenen Yoruba-Dynastie, einem der prägenden Kulturvölker Westafrikas, das vornehmlich im heutigen Benin und Nigeria lebt. Das Wandertheater der Yoruba war bis zu seinem weitgehenden Verschwinden in den späten 1980er Jahren eine der wenigen klassischen Referenzen des subsaharischen Theaters auch über universitäre Expertenkreise hinaus. Als Ousmane Alédji mit Anfang zwanzig 1993 sein Théâtre Agbo n’koko in Cotonou/Benin gründete, begriff er seine Theaterarbeit als Pionierarbeit. „Agbo n’koko“ ist der Yoruba-Sprache entnommen, meint „Herausforderung“ und steht für den Versuch, ohne finanzielle Unterstützung, ohne eigenen Theater- oder Probenraum und – zumindest zu Beginn – auch ohne Referenzen professionell künstlerisch arbeiten zu wollen. Die Herausforderungen zu suchen, Risiken und Wagnisse einzugehen, ist bis heute ein prägendes Merkmal der künstlerischen Arbeit Alédjis geblieben. Er ist einer der wenigen Regisseure im westlichen Afrika, der Texte in Landessprache auf die Bühne bringt, obwohl sich die französischen Theater – die den Gastspiel-Markt für das frankophone Afrika bieten – solchen Produktionen häufig verschließen. Dabei gibt es gute Gründe, in der Muttersprache der Schauspieler zu produzieren. Da die alten Kolonialsprachen in Westafrika...

Der Autor und Regisseur Ousmane Alédji aus Cotonou, Benin

Die Prätention des Prinzen

Alles fließt

Die Frage nach den Wörtern

Nibelungenfestspiele Worms: Gemetzel um Etzel

In Äthiopien gibt es fünf große Theaterhäuser, die staatlich unterstützt und kontrolliert werden (National Theater, City Hall, Hager Fikir Theater, Ras Theater, Kinder- und Jugendtheater). Sie können bis zu 1500 Zuschauer fassen und sind oft sehr gut besucht. Die Regisseure, die an diesen großen Häusern arbeiten, haben nur alle drei bis fünf Jahre die Gelegenheit zu inszenieren. Die Stücke werden von einem Gremium (d. h. dem Geschäftsführer, dem Künstlerischen Leiter oder Beamten des Kulturministeriums, in jedem Fall parteinahe Personen) ausgewählt und zugeteilt. Ein Regisseur hat zwar das Recht, ein Stück abzulehnen, allerdings darf er stattdessen nicht ein von ihm selbst gewähltes Stück inszenieren. Darüber hinaus sieht sich ein Regisseur dem Druck der Theaterleitung ausgesetzt, dass seine Inszenierung massentauglich sein sollte, um Geld einzuspielen. Die Produktionen der städtischen Theater werden je nach Publikumsnachfrage und wirtschaftlichem Ertrag ins Repertoire übernommen, teilweise jahrelang gespielt und einmal wöchentlich aufgeführt. Die derzeit aufgeführten Werke sind entweder Komödien, Tragödien, Melodramen oder historische Dramen äthiopischer Autoren. Sowohl Gastspiele als auch Übersetzungen ausländischer Stücke sind selten zu sehen. In den letzten beiden Jahren war das Komödiengenre auf den Bühnen von Addis Abeba omnipräsent, was einige Vermutungen bezüglich des sich zunehmend verengenden Spielraums zulässt. Von staatlicher Seite wird die...

Der Regisseur Getenet Eneyew und die Widersprüche des äthiopischen Theatersystems

Zwischen Zensur und Kommerz

Berlin: Verband für Theaterautor:innen veröffentlicht erstmalig Broschüre für Honorarstandards für Theaterautor:innen

Sweet Dreams?

Am Nachmittag des 29. Mai 2008 verfolgte in Simbabwes zweitgrößter Stadt Bulawayo eine große Gruppe begeisterter Theaterliebhaber in sengender Hitze geduldig die Proben zu THE CROCODILE OF ZAMBEZI (Das Krokodil aus dem Zambezi). Das Stück spielt in einem fiktiven Land und ist eine Satire auf das Mugabe-Regime in Simbabwe. Es handelt von Gewalt und politischer Intoleranz. Plötzlich brachen schwerbewaffnete Männer in Polizeiuniform durch die Türen der Stadthalle. Die Schauspieler Nkosi und Zulu wurden ergriffen und in unmissverständlichem Ton darüber informiert, dass die Polizei beauftragt ist, „alle verdächtigen Aufführungen zu zensieren oder zu beenden“. Obwohl die Theaterprobe damit beendet war, forderten anschließend mutmaßliche Mitglieder der Geheimpolizei – der Central Intelligence Organization – den Schauspieler Nkosi dazu auf, in einen Wagen ohne amtliches Kennzeichen einzusteigen. Mit verbundenen Augen wurde er an einen abgelegenen Ort gebracht, wo er Fragen zu dem Stück beantworten musste. Nkosi berichtete später, dass die Männer damit drohten, ihn umzubringen, ihm einen Sack über den Kopf zogen und ihn mit harten Schlägen malträtierten. Einmal hielten sie ihm auch eine Pistole in den Mund. Nach den Misshandlungen war er am ganzen Körper voller Blut, hatte einen gebrochenen Fußknöchel, gequetschte Rippen, verletztes Zahnfleisch und einen losen Zahn. Die Angriffe waren Teil...

Das simbabwische Widerstandstheater kämpft für die Freiheit

Verleugnet, verboten, gefoltert

Mac, wie er von seinen Freunden genannt wird, fühlte sich dem Theater schon sehr früh verbunden. Seine Mitschüler und die Nachbarn aus seinem Viertel, Zuschauer seiner ersten szenischen Übungen, sind von Macs Werdegang wenig überrascht. Während einer seiner Darbietungen wird er von einem älteren Familienmitglied, der seine besondere künstlerische Begabung früh erkannte, entdeckt und in die semiprofesssionelle Gruppe Atelier de théâtre experimental de Rufisque aufgenommen, mit der er Senegal 1988 beim 1. Internationalen Schul- und Universitätsfestival für frankophone Länder in Bouaké, Elfenbeinküste, vertritt. Gleich im Folgejahr klopft er an die Pforten des nationalen Konservatoriums, die er fünf Jahre später mit Diplom und der Auszeichnung als bester Darsteller abschließt. Seine Erfolgslaufbahn beginnt mit Les Gueules Tapées (Die geschlagenen Gesichter), einer Truppe, die er mit seinen Kommilitonen ins Leben ruft. Dank seiner Neugierde und seiner im Zuge verschiedener Kurse in den Bereichen Farce, Maskengroteske, Komik, Improvisation und Inszenierung gesammelten Erfahrung setzt sich Macodou Mbengue mit der Zeit als Regisseur der Truppe durch. Um die durch die zahlreichen Gründungen junger Theatergruppen freiwerdende Energie zu binden, initiiert Les Gueules Tapées mit anderen das internationale Festival Theater für den Frieden (Fest’Art). Laut Mbengue, dem künstlerischen Leiter, dient das Festival dazu, „das beste Theater zu zeigen,...

Macodou Mbengue: Schauspieler, Regisseur und Festivaldirektor aus Dakar, Senegal

Inspiration - aus der Not geboren

Geografisch mögen das Market Theatre von Johannesburg und das South African State Theatre in Pretoria nur rund sechzig Kilometer auseinander liegen, in der Zeit der Apartheid lagen jedoch Welten zwischen ihnen, was Ideologie, Publikum und Programm anging. Seit seiner Gründung 1976 verkörperte das Market Theatre den Traum einer sozialpolitischen Utopie, einer demokratischen, multiethnischen Gesellschaft. Es wurde 1976 von einer idealistischen Gruppe von Künstlern gegründet, die die Eröffnung just für den 16. Juni 1976 vorbereiteten, als in Soweto die Aufstände begannen. Der alte Obst- und Gemüsemarkt von Johannesburg wurde zum Drehkreuz, an dem künstlerische Visionen und politische Überzeugungen gehandelt und umgesetzt wurden und sich ein eigenes Genre des Workshop-Theaters herausbildete. Die beiden Gründer, der Schauspielregisseur und Dramatiker Barney Simon und der Theaterleiter und Intendant Mannie Manim (ein früherer Intendant der staatlich geförderten PACT English Drama Com pany), traten mit einer Gruppe gleichgesinnter Südafrikaner an, in kreativschöpferischer Weise die repressiven Normen und Gesetze des Apartheidregimes zu überwinden. In ihrem neuen Zuhause machte die Truppe, die in ihren Anfängen noch in Schaufenstern, Hotels und auf kleinen Bühnen aufgetreten war, Theater, das nicht nur das kritische Bewusstsein der Zuschauer ansprach. Es wusste auch mit einer Kunst zu bereichern, die der Welt südafrikanische Stimmen und...

Die kontroverse Geschichte der zwei führenden südafrikanischen Schauspielhäuser

Die ungleichen Brüder

Das Ende des Theaters, wie es auch in New York nie vorbei ist

Ans Theater glauben

Notizen zu Piscator

Goethe-Institut Ouagadougou www.goethe.de/ins/ci/abi/deindex.htm Verbindungsbüro des Goethe-Instituts von Abidjan, das trotz kleinster personeller Besetzung einen Aktivposten im kulturellen Leben der Hauptstadt bildet mit Filmvorführungen, Lesungen, Vorträgen, Seminaren und einem beliebten Schülerzeitungswettbewerb. Avenue de l’Université 192 (gegenüber der Présidence der Universität) 01 BP 1485, Ouagadougou, Burkina Faso Tel: + 226 50 47 26 37 Fax: + 226 50 47 26 37 E-Mail: peter.interculture@googlemail.com Centre Culturel Français Georges Méliès Ouagadougou www.ccfouaga.com Das CCF Georges Méliès Ouagadougou hat auch für Künstlerresidenzen Kapazitäten. 01 BP 561, Ouagadougou 01, Burkina Faso Tel: + 226 50 30 60 97; + 226 50 30 60 98; + 226 50 30 60 99 Fax: + 226 50 31 76 98 E-Mail: ccfgm@ccfouaga.com Remdoogo Operndorf Afrika www.festspielhaus-afrika.com Christoph Schlingensiefs Festspieldorf in Burkina Faso soll eine Begegnungs- und Produktionsstätte für afrikanische und europäische Künstler werden und offen sein für alle Bevölkerungsgruppen. Das Festspieldorf, das etwa 30 km von Ouagadougou entfernt entsteht, besteht aus Schule, Musikschule, Filmklasse, Krankenstation, Pension, Restaurant und einem großen Festspielhaus. Unterschiedlichste Künstler sollen die Möglichkeit erhalten, die Oper als Prozess und Afrika als Werkstatt zu begreifen. Gefördert durch das Goethe-Institut, die Kulturstiftung des Bundes und das Auswärtige Amt. Kontakt: siehe Adresse Goethe-Institut E-Mail: fischer@schlingensief.com African Regional Office /...

Burkina Faso

Staatstheater Darmstadt: I am a butchposition

Zufluchtsort vor der Welt

Ein Riesenrad so groß wie das Herz einer Stadt

Radikal weiblich

Wiesbaden: Kristina Malyseva gewinnt „OPEN-PORT-PREIS für junge Regie“ beim Festival PAD 03

Goethe-Institut Johannesburg www.goethe.de/johannesburg Das Goethe-Institut in Johannesburg koordiniert als Regionalinstitut die Arbeit in den Ländern von Afrika südlich der Sahara mit insgesamt 11 Instituten und 14 Goethe-Zentren und Kulturgesellschaften. Darüber hinaus arbeitet das Institut in den Ländern, in denen keine Institute vertreten sind, mit deutschen Botschaften und anderen deutschen Institutionen zusammen. 119 Jan Smuts Avenue, Off Newport Road, Parkwood 2193 Postanschrift / Postal address: Private Bag X18, Parkview 2122, Johannesburg, Südafrika Tel: + 27 11 4423232 Fax: + 27 11 4423738 E-Mail: info@johannesburg.goethe.org French Institute of South Africa (IFAS) www.ifas.org.za/ PO Box 542 Newtown 2113, Südafrika Tel: + 27 11 836 0561/2/4 Fax: + 27 11 836 5850 E-Mail: dir@ifas.org.za Pro Helvetia Cape Town www.prohelvetia.org.za Schweizerisches Kulturzentrum, das vom Market Theatre Laboratory in Johannesburg und dem National Arts Festival in Grahamstown unterstützt wird. Direktor: Jasper Walgrave Pro Helvetia Cape Town, Swiss Arts Council, Level D, 25 Adderley St PO Box 469, Cape Town 8000, Südafrika Tel/Fax: + 27 21 465 90 33 Mobil: + 27 83 254 87 89 E-Mail: jwalgrave@prohelvetia.org.za British Council Johannesburg www.britishcouncil.org/africa.htm Das britische Kulturzentrum verfügt über drei Standorte in Südafrika: Johannesburg, Cape Town und Durban. Ground floor Forum 1, Braampark, 33 Hoofd Street, Braamfontein, Johannesburg 2001,...

Südafrika

Von der polnischen Tradition zur weltweiten Avantgarde und darüber hinaus – Jerzy Grotowski

Bad Hersfelder Festspiele: Bloß nicht schmutzig werden

Festival der Besessenen

Meine Theaterproduktionen haben schon immer sehr starke Reaktionen bei den Zuschauern ausgelöst, sowohl hier in Südafrika als auch in Europa. Das beste Beispiel dafür ist meine Produktion INTERRACIAL (Gemischtrassig) aus dem Jahr 2007. Das Stück war für Schauspieler unterschiedlicher Hautfarbe und Herkunft konzipiert und sollte die Illusion der „Regenbogennation“ beleuchten, jenes hoffnungsvolle Ideal, für das sich Mandela gegen Ende der Apartheid im Geiste der Versöhnung eingesetzt hatte. Die Suche nach weißen Schauspielern für die Rollen der Weißen stellte sich jedoch als sehr schwierig heraus. Nach mehreren Wochen hatte ich gerade mal einen weißen Schauspieler gefunden. Da uns nur noch drei Wochen bis zur Aufführung blieben und mir bewusst war, dass das Ganze ein Desaster zu werden versprach, entschied ich mich, das Stück umzuschreiben. Die schwarzen Schauspieler mussten die weißen Rollen spielen, ganz so wie in einer Minstrel Show. Das Stück sollte zum ersten Mal im Hauptprogramm des Grahamstown National Arts Festivals von 2007 aufgeführt werden. Am Tag der Premiere war ich natürlich sehr nervös, mir schlotterten buchstäblich die Knie. Mir war klar, dass das Stück, das wir zeigen würden, nicht dem entsprach, was ich für das Hauptprogramm eingereicht hatte, und dass der Inhalt stark von dem abwich, was das Festival...

Missverständnisse um und Reaktionen auf die südafrikanische Produktion INTERRACIAL

"Zum Teufel mit den Weißen!!"

Ich treffe Patience Tawengwa im grünen Harare Gardens Park mit Blick auf einen kleinen strohgedeckten Rundbau, das Theatre in the Park. Einmal im Jahr findet dort HIFA, das Harare International Festival statt, das größte Kulturereignis des Landes. Tawengwa nennt unser Interview einen „Plausch“, ich würde es eher als verbales Tennisspiel bezeichnen, denn unterhält man sich mit der jungen ambitionierten Regisseurin, lässt man sich auf ein Wortgefecht ein. "Meine Arbeit als Regisseurin ist meist politisch geprägt, was aber nur an den Zeiten liegt, in denen wir leben. Dies ist die Sprache, die sich das Theater zunutze machen sollte. Es geht um unsere politischen Umwälzungen, unsere sozialen Konflikte und wirtschaftlichen Kämpfe. Dante sagte sinngemäß in der GÖTTLICHEN KOMÖ- DIE: „Die heißesten Orte in der Hölle sind für diejenigen reserviert, die in Krisenzeiten eine neutrale Haltung einnehmen.“ Es erstaunt, dass Tawengwa, die Tochter eines ehemaligen Bürgermeisters von Harare, sich so freimütig gegen den Status quo ausspricht. Die Wurzeln ihrer Familien reichen tief in die mächtige, aber verunglimpfte Zanu-PF-Partei unter Führung des berüchtigten Präsidenten Robert Mugabe. „Mein Vater hätte meine Arbeit niemals gebilligt. In seiner Generation war Zanu-PF das Leben und unfehlbar“, sagt sie. Offenherzig räumt sie ein, dass ihre Familie nicht sehr tolerant...

Die Regisseurin Patience Tawengwa und der Autor Mandisi Gobodi aus Simbabwe

Das große Spiel eines Anderen

Verantwortung jenseits der Bühnenkante

Inklusive Ansätze erproben!

Dresden/Berlin: Staatsschauspiel Dresden und Deutsches Theater Berlin erhalten als erste Theater in Deutschland das neue europäische Nachhaltigkeitszertifikat

„Als folkloristisch, mithin lächerlich, bar jeder Feinheit, bar jeder Intelligenz“ werde Afrika wahrgenommen. So drückt es zumindest der große malische Schauspieler Habib Dembélé in seinem Beitrag zu diesem Buch aus. Die Vielfalt an divergenten Kulturen und Traditionen, die sich auf teilweise kleinstem Raum erheblich unterscheiden, werden aus der Ferne kaum gesehen. Da mag es einem Europäer bei seinem ersten Besuch im subsaharischen Afrika ergehen wie manchem Nordamerikaner in Europa, den...

Editorial

The Case of Digital Arts

„Auf dem Podium fühle ich mich wirklich wohl!“

Inklusion an den Münchner Kammerspielen

Schaubühne am Lehniner Platz: Im Paranoia-Paradox

Kriegstraumatisches Theater

Mit dem Theater die Welt verändern

Centre Culturel Français de Brazzaville ccfbrazza.org Centre Culturel Français – Espace André Malraux Rond-point des Anciens Combattants BP 2141 Brazzaville, République du Congo Tel: + 242 521 44 85 Fax: + 242 81 10 48 E-Mail: nicobissi@yahoo.fr; prog@ccfbrazza.org Centre Culturel Français de Pointe-Noire www.ccf-pointenoire.org Centre Culturel Français de Pointe- Noire Rond-point Kassaï BP 1288 Pointe-Noire, République du Congo Tel: + 242 504 45 66 E-Mail: ccfcom@yattoo.com Centre de la Rép du Congo de l’ITI Direktor: Frédéric Pambou D Régionale de la Culture &amp; des Arts à Kouilou BP 1225 Ponte Noire, République du Congo Tel: + 242 94 15 79 E-Mail: iticongobrazza@yahoo.fr La compagnie Kaf 2001 gründet der Regisseur, Erzähler und Schauspieler Abdon Fortuné Koumbha die Kompanie Kaf. Abdon Fortuné Koumbha ist außerdem Gründer von Noé Culture, einer kulturellen Vereinigung, in der sowohl Theater als auch einzelne Künstler Brazzavilles Mitglied sind. Noé Culture organisiert seit 2003 das Theaterfestival Festival du théâtre Mantsina sur scène. Künstlerische Leitung: Abdon Fortuné Koumbha Tel: + 242 538 90 01 E-Mail: ciekaf@yahoo.fr La Compagnie Africa Graffitis africagraffitis.skyrock.com/17.html Die Kompanie wurde 1996 gegründet. Sie besteht aus jungen Künstlern des Kongo DRC und Kongo Brazzaville. Ihre Aktivitäten umfassen Theaterproduktionen, Lesungen und Ausstellungen. Espace Mbonngui Och, Brazzaville,...

Kongo Brazzaville

Neue Horizonte überwinden die Sprachlosigkeit

Bregenzer Festspiele: Hat der Teufel das letzte Wort?

Transfer von Kontexten? Afrikanisches Theater außerhalb Afrikas

Die Taylor Swift unter den Theatern

Was ist Theater?

Centre culturel Jean Rouch (CCFN) www.ccfnjeanrouch.org Das franco-nigrische Kulturzentrum wurde 1963 in Niamey gegründet. Unterstützt werden nigrianische Festivals, Organisationen und kulturelle Aktivitäten. B.P. 11413, Niamey, Niger Tel: + 227 20 73 69 14; + 227 20 73 48 34 Fax: + 227 20 73 47 68 E-Mail: dir@ccfnjeanrouch.org Théâtre Arène alfreddogbe.blogspot.com Das Theater wurde 2001 von Alfred Dogbé in Niamey gegründet und organisiert seit 2007 das jährliche Theaterfestival Emergences in Niamey. Künstlerischer Leiter: Alfred Dogbé 296 KR7, PO Box 451, Niamey, Niger Tel: + 227 96 58 06 44; + 227 96 51 39 09 E-Mail: alfreddogbe@yahoo.fr; alfreddogbe@gmail.com CLEF Das interdisziplinäre Kultur- und Ausbildungszentrum in Niamey wurde von Alfred Dogbé gegründet. CLEF gilt als Schreibwerksatt für Kulturjournalismus und neue Dramatik. Kontakt: siehe Théâtre Arène Compagnie Espoir Die Companie Espoir wurde 2001 gegründet und fokussiert sich auf Sensibilisierungs- und Aufklärungs - theater für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Kontakt: Mossi Issa (siehe Porträt) Tel: + 227 93 82 81 80; + 227 94 93 76 61; + 227 90 14 42 74 E-Mail: cieespoir@yahoo.fr; mossi_issa@yahoo.fr Compagnie Les Tréteaux du Niger Die 1990 gegründete Wandertheatergruppe bespielt mit ihren Produktionen periphere Gebiete, öffentliche Plätze, Schulen und Gefängnisse. Die Kompanie ist regelmäßig zu Gast bei...

Niger

Goethe-Zentrum Bamako Das für Mali zuständige Goethe-Institut befindet sich in Abidjan, Côte d’Ivoire. Vor Ort gibt es einen aktiven deutschmalischen Kulturkreis. Cercle Culturel Germano-Malien Hamdallaye Aci 2000, Rue 323, Porte 66, Bamako, Mali Tel: + 223 605 85 90 E-Mail: ccgm05@yahoo.de Centre Culturel Francais Bamako www.ccfbko.org.ml Boulevard d’Indépendence, B.P. 1547, Bamako, Mali Tel: + 223 20 22 40 19; + 223 20 23 08 19 Fax: + 223 20 22 58 28 E-Mail: dir@ccfbamako.org Centre Malien de l’ ITI Palais de la Culture Amadou Hampaté Bâ Direktor: Gaoussou Diawara B.P. 91 Bamako, Mali Tel: + 223 223 070 Fax: + 223 228 339 Association culturelle Acte SEPT www.actesept.org Acte SEPT wurde 1994 von Adama Traoré gegründet und arbeitet seither mit anderen Theaterkompanien, produziert aber auch eigene Stücke, die vom traditionellen Theater Malis inspiriert sind. Seit 1996 ist Acte SEPT Mitinitiator des größten biennalen Theaterfestivals in Mali, Festival du Théâtre des Réalités (FTR), und steht mit weiteren wichtigen lokalen Kulturprojekten, Produktionen und Schulen in Kontakt. Acte SEPT wird u.a. durch die Doen Stiftung und Pro Helvetia unterstützt. Direktor: Adama Traoré Hamdallaye ACI 2000, Rue 390, Porte 1214, B.P. E 2066, Bamako, Mali Tel: + 223 78 12 32 05; + 223...

Mali

Köln: Der deutsche Bühnenverein schlägt Arbeitszeitenmodell für Solist:innen vor

Nach der Entmachtung des sozialistischen Derg-Regimes im Juli 1991 entwickelte sich das Theater in Äthiopien zum festen Bestandteil städtischer Kultur und erfreut sich heute großer Beliebtheit. Die Theaterszene zeigt sich dabei zunehmend profitorientiert. Ein populäres Stück kann im Nationaltheater mit seinen 1500 Sitzplätzen sonntags über Jahre vor vollem Haus laufen. Das Hager Fikir Theater, die Addis Abeba City Hall und das Ras Theater haben je über hundert Festangestellte, die in den Schauspiel- und Musikabteilungen sowie in der Verwaltung arbeiten, im Nationaltheater sind 217 Angestellte beschäftigt. Die Einnahmen der Theater fließen der Regierung zu, die ihnen wiederum einen jährlichen Etat bereitstellt. An diesen großen Bühnen gelangen neue Stücke auf zwei Arten zur Aufführung: Seit die Theater ihre administrative Autonomie wiedererlangt haben, suchen sie sich die Stücke, die sie inszenieren wollen, selbst aus und kaufen sie ein. Oder aber gewinnorientierte Privatensembles mieten die Theaterräumlichkeiten an, um ihr Stück an bestimmten Wochentagen aufzuführen. Ob privat oder von den Schauspielhäusern selbst produziert, ein Stück läuft Woche für Woche so lange, wie es Geld abwirft. Die Stücke werden mit Blick auf den Publikumsgeschmack inszeniert, sie sollen gefallen und dem Produzenten Einkünfte bescheren. Niemand wagt es, etwas Neuartiges zu produzieren, was von der allgemein praktizierten realistischen...

Theater in Addis Abeba nach dem Ende des Sozialismus

Der äthiopische Theaterboom

Berlin: Das Deutsche Theater gibt die neuen Atelier-Autor:innen für die Spielzeit 2024/25 bekannt

Explodierendes Dokumentartheater

Kamerun erholt sich derzeit sehr langsam von den verheerenden Auswirkungen einer Wirtschaftskrise, die Theater in Fischgeschäfte, Supermärkte und Getränkedepots verwandelte. Der im Zuge der Krise erfolgte Rückzug von Sponsoren und Mäzenen brachte die Theatermacher in Schwierigkeiten oder endete sogar damit, dass sie auf der Straße landeten. So muss die dramatische Kunst nun mit dem Schatten großer Bäume, mit den Räumen verlassener Wohngebäude sowie mit den Gärten derer vorlieb nehmen, die sich ein Interesse am Theater leisten können – was eine erstaunlich inspirierende Schauspielkunst hervorbringt. Die 1980er Jahre waren ein goldenes Zeitalter für das Theater in Kamerun; für international bekannte Dramatiker wie Guillaume Oyono-Mbia, René Philombe, Pabe Mongo, Raymond Ekossono, Marie Claire Dati Sabze; für beliebte Regisseure, Schauspieler und Theaterkompanien, die weltweit zu Festivals eingeladen wurden. Auch die nötige Infrastruktur war vorhanden: Es gab zahlreiche Theatersäle, selbst in den ärmsten Stadtteilen und in schulischen Einrichtungen. Damals wurden in Yaoundé und Douala, der politischen bzw. der wirtschaftlichen Hauptstadt, jeden Freitag und Samstag vier Produktionen vor größerem Publikum aufgeführt. Die Theatertruppen wurden von Sponsoren und Mäzenen unterstützt, der Staat kümmerte sich um die Organisation von Festivals. Dann kam die Wirtschaftskrise. Sie traf die afrikanischen Länder südlich der Sahara zwischen 1986 und 1998 besonders...

Aktuelles Theater in Kamerun

Große Bäume spenden Schatten

Lausitz Festival: Ein Abend der großen Schauspielerinnen

Im Angesicht rechter Bedrohung

Was macht das Theater, Danai Chatzipetrou?

Berliner Ensemble: Dazwischen

Goethe-Institut Dakar www.goethe.de/dakar Das Goethe-Institut Dakar engagiert sich besonders für den Kulturaustausch zwischen Senegal und Deutschland. Das Institut betreut Senegal, Gambia und Mauretanien. Das umfangreiche Kulturprogramm umfasst wechselnde Ausstellungen, Konzerte, Festivals, Workshops und andere Veranstaltungen, die den deutsch-senegalesischen Austausch fördern. Rue de Diourbel angle Piscine olympique, Point E, B.P. 25862 – C.P. 12524 18524 Dakar, Senegal Tel: + 221 338 69 88 80 E-Mail: il@dakar.goethe.org; info@dakar.goethe.org Centre Culturel Francais Léopold Sédar Senghor www.institutfr-dakar.org 89 rue Joseph T. Gomis, BP 4003 Dakar, Senegal Tel: + 221 33 823 03 20 Fax: + 221 33 821 26 19 E-Mail: acl@ifdakar.org; asene@ifdakar.org British Council Dakar www.britishcouncil.org Office Dakar, Rue AAB-68 Amitié Zone A et B, BP 6232 Dakar, Senegal Tel: + 221 33 869 27 00 E-Mail: information@britishcouncil.sn Centre Sénégalais de l’ITI Théâtre National Daniel Sorano BP 5500 Dakar, Senegal Direktor: Moustapha M’Baye Tel: + 221 33 823 93 36; + 221 33 822 17 15 E-Mail: sorano@sentoo.sn Centre Culturel Blaise Senghor (CCBS) www.culture.gouv.sn Das CCBS wurde 1976 gegründet. Es ist direkt dem Kulturministerium Senegals untergeordnet und bietet eine öffentliche Bibliothek, sowie ein wechselndes Kulturprogramm aus den Bereichen Theater, Film, Tanz und Musik. Direktor: Awa Cheikh Diouf 6, Boulevard Blaise Senghor, BP 7001...

Senegal

Harztheater Halberstadt: Sodomiterey unterm Kirchendach

Theatre Cultures in Sub-Saharan Africa - Portraits and Reportages

Theaterkulturen südlich der Sahara - Porträts und Reportagen

Anders als Theater aus Afrika ist Theater in Afrika ein ziemlich unentdeckter Kontinent. Während auf den Festivalbühnen in den Metropolen der Welt Theater aus Afrika längst eine starke kreative Kraft im Programmspektrum bildet, so ist der Kontext, in dem dieses Theater entsteht und wirkt, weitestgehend exotisch geblieben. Verdienstvolle Untersuchungen zum zeitgenössischen afrikanischen Theater wie die von Joachim Fiebach sind zumindest im deutschen Sprachraum immer noch sehr vereinzelt. Umso erfreulicher ist...

Vorwort ITI

Das mosambikanische Theater litt schon immer unter demselben Problem wie viele andere künstlerische Einrichtungen auch: der fehlenden finanziellen Unterstützung. Es gibt im ganzen Land nicht ein staatliches Theater. Eine Einrichtung, die der Regierung oder einer Stadtverwaltung unterstünde, wäre außerordentlich wichtig für die Theaterlandschaft Mosambiks. In Maputo selbst gibt es zwei private Theater, in denen wöchentliche Aufführungen stattfinden: Das Teatro Gilberto Mendes der Gruppe Gungu und das Teatro Avenida der Gruppe Mutum - bela Gogo. Daneben gibt es im ganzen Land zahlreiche Gruppen, die in Übungsräumen Vorstellungen für die Gemeinden vor Ort geben. Das mosambikanische Theater wäre ohne den Namen Gilberto Mendes undenkbar. Gilberto, ein dynamischer, kreativer Bühnenautor, Regisseur, Schauspieler und Theaterpionier, der sein Wissen eifrig an andere weitergibt, lebt und liebt das Theater, seit er es als Jugendlicher für sich entdeckte. 1985, in jungen Jahren, wurde ihm die Hauptrolle im ersten mosambikanischen Spielfilm O VENTO SOPRA DO NORTE (Der Wind weht aus Norden) des Regisseurs José Cardoso übertragen. Seitdem ließ ihn die Schauspielerei nicht mehr los. Drei Jahre später, 1988, wird Gilberto Mitglied der Theatergruppe Mutumbela Gogo (die „Mutter“ des mosambikanischen Theaters in der Zeit nach der Unabhängigkeit) unter der Leitung von Manuela Soeiro. Mutumbela Gogo steht für den Übergang...

Theater südlich der Sahara

Assoziationen

Recherchen 104

Theater im arabischen Sprachraum

Recherchen 106

Theater in Afrika – zwischen Kunst und Entwicklungszusammenarbeit

Neuerscheinungen im Verlag