Auf der Suche
Wer die Dramaturgin Eva Heldrich in Stuttgart, wo sie als Künstlerische Direktorin mit Hasko Weber die Leitung des Staatstheaters innehatte, begegnete, oder auch in einer anderen Stadt, konnte sich engagierter Auseinandersetzungen, Hinweise aber auch Anregungen, Kritik, Ermutigung der eigenen Zeitschriftenarbeit gegenüber sicher sein. Ein Text, den sie für die Maiausgabe 2006, über das Glück im Theater schrieb, erzählte von Momenten, die sich in ihrer Erinnerung eingebrannt hatten. Robert Wilsons „Death, Destruction & Detroit", Johan Simons' „Elementarteilchen" oder auch Jürgen Goschs Düsseldorfer „Macbeth". Bestünde eine ganze Inszenierung aus einer Folge von glücklichen Momenten, wäre sie vielleicht nicht zu ertragen, schrieb Heldrich. Und formulierte, was Theater im Glück sei: „Harte Arbeit und gegenseitiger Respekt im Ensemble (...) Unabdingbar sind Offenheit, Neugierde, wirkliche Kunstliebe." Heldrich hat mit diesen Grundsätzen einst das Profil des TIF am Dresdner Staatsschauspiel zu einer der wichtigsten Talentschmieden des Landes aufgebaut und zuletzt d as Geschick des Stuttgarter Schauspiels mitbestimmt. Eva Heldrich ist Ende vergangenen Jahres nach langer Krankheit gestorben.
Als Förderin junger Regisseure und Autoren hat Heldrich zahlreiche junge Karrieren begleitet, auch diejenige von Martin Heckmanns. Wir drucken in dieser Ausgabe „Wörter und Körper", das jüngste Stück des Autors, das in diesem Monat durch Hasko...