Berndt Seite wählt in seiner Erzählung das zentrale Bild der Rampe als metaphorischen Ort, an dem sich Mensch und Tier auf der Schwelle von Leben und Tod gegenüberstehen. Der Autor beschreibt in einer berückenden Ambivalenz von realistischem Erzählen und allegorischer Überhöhung die albtraumhaften Geschehnisse in einer Quarantänezone auf dem Land. Aus der Perspektive der Beteiligten, die ein Experiment gegen eine sich ausbreitende Seuche schützen sollen, zeigt Berndt Seite lakonisch genau eine Welt traumatischer Abstoßung wie auch Momente menschlicher Bewährung. Lebensansichten und Weltbilder werden hinterfragt als Momente existenzieller Selbsterfahrung – als Panorama gottverlassener Zivilisation.