Ralle und Hannes in Betrachtung ihrer kleinen Welt im Brandenburgischen, das ist das Stück des Monats von Oliver Bukowski in einer Bielefelder Theater-Version nach der sogar von Fernsehverächtern bejubelten Serie im rbb. Bukowskis Stücke wurden in ganz Europa aufgeführt, besonders oft in Finnland, wo vielleicht eine Art Verwandtschaft mit den tief empfundenen sozial-grotesken Filmen von Aki Kaurismäki vermutet werden darf. Ralle und Hannes sind jedenfalls Provinz international.
Im Künstlerinsert wird in diesem Heft an die Zusammenarbeit von Heiner Müller und Erich Wonder erinnert, an bahnbrechende Bühnenraum-Arbeiten zwischen Autonomie und Assoziation, in entsprechenden Notaten und Interviewausschnitten mit einem ABC von Stephan Suschke erhellt. Was seinerzeit irritierte und als neuer Surrealismus wahrgenommen wurde, scheint heute beinahe klar – und hat dabei Anstöße aus der Wonder-Welt für nachfolgende Entwicklungen gegeben.
Theater müssen offen bleiben, das ist die Ansage, und deshalb stellen wir das Gespräch mit Carsten Brosda, dem Vorsitzenden des Deutschen Bühnenvereins, allem anderen, was an Theater zählt, in dieser Ausgabe voran. Offen bleiben!