Diese Schauspieler! Es gibt die berührenden und befremdlichen, die bösen und garstigen, die süßlichen, verklärten und pathetischen, auch die unbegriffenen und abstoßenden Momente. Und es gibt die schockhaft schönen. Im Grunde fehlen einem die Worte, aber wir haben zum Beschreiben nichts anderes als Worte. Sagen wir es also so: Wer das Theater liebt, liebt es wegen bestimmter guter, irgendwie großer, mitunter schlimm einschneidender Erfahrungen, die man in und mit dem Theater gemacht hat und auf die man immer wieder hofft. Solche ästhetischen Erfahrungen knüpfen sich an bestimmte Momente, Augenblicke. Manchmal ist es nur ein Blick, oder eine Geste. Meistens ist es ein unentwirrbares Ensemble aus Zeichen, Atmosphären, Schwingungen. Immer aber steht und fällt die gemachte (oder eben ausbleibende) Erfahrung mit konkreten Schauspielern, Menschen, die mehr oder weniger deutlich etwas spielen. Wer das Theater liebt, liebt Schauspieler. Nicht nur, aber vor allem. Und die gern gestellte Foyer-Frage „Wie machen die das, diese Schauspieler?" mag kindlich klingen, trifft aber den Kern: Ja, wie machen die das?
In unserem Schwerpunkt fragen wir nach der Schauspielhausbildung. Nicht in dem Glauben, man könne das Geheimnis der Darstellungskunst ins grelle Licht fein säuberlich aufgelisteter Begriffe zerren. Wir wollten vielmehr wissen, was eine Ausbildung im darstellenden Spiel...