Theater der Zeit

7.2 Die Konstituierung der Kunstfiguren durch soziale Emotionen in den Probenprozessen am DT, am BE und an der Schaubühne

von Viktoria Volkova

Erschienen in: Recherchen 152: Zur Konstituierung der Kunstfigur durch soziale Emotionen – Probenarbeit von Dimiter Gotscheff, Thomas Langhoff und Thomas Ostermeier (12/2019)

Assoziationen: Berliner Ensemble Schaubühne am Lehniner Platz Deutsches Theater (Berlin)

Das Phänomen der sozialen Emotionen – verstanden als komplexe Phänomene, die emotionale Ereignisse, körperliche und psychische Reaktionen, soziale Erfahrungen sowie Interaktionen der in die Proben involvierten Spieler einschließen – wurde in Kapitel 6 detailliert erläutert. Soziale Emotionen sind Mechanismen der Konstituierung von Kunstfiguren. Diese Mechanismen sind in der gesamten Probenzeit wirksam und durch folgende sechs feste Kriterien gekennzeichnet:

1.physiologische Veränderungen des Spielers (Schweißausbruch, Erröten, motorische Unruhe usw.);

2.performative Handlungen, die dieser währenddessen ausführt (mimischer/gestischer Ausdruck, Körperhaltung)

3.Realisierung des Verhältnisses Regisseur – Schauspieler durch Interaktionen, Demonstrationen, Reaktionen etc.;

4.das intentionale Objekt, auf das sich die Aufmerksamkeit des Spielers bzw. dessen Interaktion mit dem Regisseur und seiner Umgebung bezieht;

5.das subjektive Erleben des Darstellers dahingehend, wie es sich konkret »anfühlt«, in einem bestimmten emotionalen Zustand zu sein;

6.die mit diesem subjektiven Erleben verbundenen Gedankeninhalte.

Als siebtes Kriterium ließe sich der Rollentext oder eine konkrete Textstelle anführen, mit der die Richtlinie der spezifischen Kunstfigur angegeben wird. Aber da derlei Textstellen in den Proben von manchen Regisseuren dauernd geändert oder durch andere Texte ersetzt werden (vgl. z. B. meine Schilderungen zur sozialen Emotion Liebe in Kapitel 6 oben), erscheint die literarische Vorlage als ein wandelbares Kriterium, das im Gegensatz zu den sechs genannten festen...

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