Zwischen den Wohnbauten und Platanen der Forest Houses in der South Bronx wirkt Thomas Hirschhorns „Gramsci Monument“ wie eingebettet in das Leben der Bewohner der Siedlung und ihrer Besucher, manifestiert aber zugleich auch den Bruch mit ihnen. Das Werk des 56-jährigen Schweizer Künstlers entstand speziell für diesen Ort und wurde mit Hilfe von bezahlten lokalen Arbeitskräften errichtet. Gleichzeitig jedoch blieb es Idee, distanziert von seinem Umfeld, ein schwebendfließendes Element des Hirschhorn’ schen Geists.
Ich nehme die Linie 5 Richtung Nord- Manhattan in die Bronx, laufe an Bodegas und anderen Läden vorbei bis zur East 163rd Street und bin mir nicht sicher, wie ich diesen inhärenten Widerspruch zwischen von hier und nicht von hier auflösen soll. Knapp 3400 Menschen wohnen in den Forest Houses, überwiegend Afroamerikaner und Hispanics, die meisten von ihnen in Armut. Für die Dauer des Projekts, ab dem Bau des Monuments im Juni bis zu seinem Abriss am 15. September, leben Hirschhorn und der Berliner Philosoph und Dramatiker Marcus Steinweg bei ihnen.
Trotz des gewählten Standorts mitten im Elend ist das Monument definitiv kein soziales Projekt. Von Wind und Sonne verwittert steht es da, auf wackeligen Holzplatten, und erinnert an ein rasch zusammengezimmertes Schiff, das im Hof zwischen...