Vier junge Frauen steigen, eingekleidet in zweckmäßig legere Trainingsklamotten, auf vier Fahrräder auf der Bühne. Eigentlich sind es ja Standräder, denn so sehr die Frauen auch in die Pedale treten, sie kommen nicht vom Fleck. Dafür kann die Tretkraft als Antrieb für Früchtemixer genutzt werden, die sich auf die dafür vorgesehenen Sockel setzen lassen. Eine ausgesprochen originelle und praktische Konstruktion (Bühne Erik Noorlander).
Zu Beginn des Abends aber wissen wir noch nichts von diesen Früchtemixern mit Muskelantrieb. Dafür beginnen die vier Frauen zu erzählen. Sie erzählen im flinken Wechsel untereinander die Geschichte, „wie unser Fahrradmechaniker Harry Widmer Junior ein ziemlich guter Mensch wurde, er, der stets ein Prachtkerl von einem Schweinehund gewesen war, ein Lügner, Betrüger und Schläger von Kindesbeinen an, ein Faulenzer und Aufschneider“.
Sie erzählen die Geschichte des unflätigen Hallodris und Schweizer Kleinstadt-Casanovas, der sich das Fahrradgeschäft von Harry Widmer senior unter den Nagel reißt, und dann vor dem drohenden Konkurs des Geschäfts und vor der schwangeren Freundin nach Mexiko flüchtet, wo er als „Haroldo“ das Mackerdasein erfolgreicher ausleben kann als in der tristen und beengenden Schweizer Kleinstadt. Sie erzählen die Geschichte, die der Schweizer Bestsellerautor Alex Capus in seinem vor mittlerweile zehn Jahren erschienenen Roman mit dem...