PROLOG
Es ist heiß in der Stadt. Die Fassaden beginnen zu glühen. In einem kühlen Raum in einem großen Gebäude sortieren drei Menschen ihre Notizzettel. Ein Beamer surrt. Menschen strömen in den Raum. Junge und erwachsene Künstler*innen, Theatervermittler*innen, ein paar Dramaturg*innen. Alle sind hier aus dem gleichen Grund: Um über Adultismus im Theater zu sprechen.
Thalia, Pauri und Larissa blicken sich an, dann treten sie gemeinsam auf.
SZENE 1: ADULTISMUS IM ALLTAG
„Endlich habe ich ein ‚Wort‘ für das Ganze!“
Der Workshop beginnt mit der Frage nach alltäglichen Situationen, in denen sich Adultismus zeigt. Die Teilnehmer*innen schreiben mit bunten Stiften auf bunte Zettel.
Wann habe ich Adultismus erlebt? (Auswahl)
• Immer und überall
• Aufsteh- und Bettgehzeiten, Kleiderauswahl
• Kita, Schule, Lerninhalte, Hausaufgabenkontrolle
• Essenszeiten, Essensauswahl und -menge, Tischregeln
• Sport, Rausgehen, Gesundheit
• Hobbies, Freizeitgestaltung, Medienzeit/Medienkonsum
• Fragen müssen für alles: „Darf ich…?“
• Ruhe, Lautstärke, Privater Raum
• Verbote jeglicher Art, Regeln, Bestrafungen – auch von fremden Erwachsenen
• Entscheidungen, Kritik üben, politischer Aktivismus
• Fehlendes Wahlrecht
• Finanzielle Abhängigkeit
• „Jetzt unterhalten sich die Erwachsenen!“
• „Jaja, ich war auch mal so idealistisch wie du, aber wenn du erwachsen bist, wirst du sehen, das ist unrealistisch und...