Theater der Zeit

Trauer- und Traumarbeit im Belcanto

Die Stuttgarter Inszenierungen von Vincenzo Bellinis Opern Norma, La Sonnambula und I Puritani

von Günther Heeg

Erschienen in: Recherchen 161: Fremde Leidenschaften Oper – Das Theater der Wiederholung I (12/2021)

Assoziationen: Musiktheater

 Vincenzo Bellini: Norma, Oper Stuttgart 2002. Inszenierung Jossi Wieler, Sergio Morabito, Bühne Anna Viebrock. Blick aus der Perspektive des Altarraums auf die kriegsbereiten Gallier. Norma: Catherina Naglestadt. Foto: A.T. Schaefer.
Vincenzo Bellini: Norma, Oper Stuttgart 2002. Inszenierung Jossi Wieler, Sergio Morabito, Bühne Anna Viebrock. Blick aus der Perspektive des Altarraums auf die kriegsbereiten Gallier. Norma: Catherina Naglestadt.Foto: A.T. Schaefer

1. Wiederentdeckung

Belcanto-Opern von Vincenzo Bellini, die ins Repertoire eines Opernhauses gelangen, erfüllen dort nicht selten den Zweck, jenen Teil des Publikums zu befriedigen, der mit zeitgenössischem Musiktheater nichts anzufangen weiß. Denn hier, bei Norma, La Sonnambula und I Puritani dürfen die konservativen Opernbesucher:innen hoffen, sich ganz einem Fest der Stimmen und der Schönheit der nicht enden wollenden Melodien hingeben zu können, unbelästigt von der Bedeutung des Librettos und der Beziehung zwischen Handlung und Musik. So können sie sich delektieren am leidenschaftlichen Außer-sich-Sein der Protagonistinnen Norma, Amina und Elvira, ohne der Frage nachgehen zu müssen, was denn die Ursache ist, die diesen solch ein Übermaß an Leiden schafft.

Ganz anders an der Oper Stuttgart. Hier haben sich Jossi Wieler und Sergio Morabito zusammen mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Anna Viebrock annähernd 15 Jahre mit dem Werk von Bellini befasst und in dieser Zeit die Opern Norma (Premiere 29. Juni 2002), La Sonnambula (Premiere 22. Januar 2012) und I Puritani (Premiere 8. Juli 2016) zur Aufführung gebracht. Das Ergebnis, wie man es in solchen Fällen gerne tut, lediglich als kontinuierliche Bellini-Pflege des Hauses zu beschreiben, wird diesem Ereignis nicht gerecht. Denn um ein Ereignis handelt es sich: um das Ereignis einer...

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