Du, is aber schon ’n bisschen mehr Platz als drüben, nech?“, näselt eine elegante Dame dezent zu ihrem Begleiter und zeichnet mit dem rechten Fuß den Radius ihrer Beinfreiheit nach. Anerkennendes Nicken seinerseits. Drüben, das meint wohl das fußläufig gelegene Thalia Theater, das den Hamburger Subventionstheatergänger in den letzten drei Jahren mehr oder minder alleine bespaßt hat, weil das Schauspielhaus seit 2010 immer zielstrebiger in die Bedeutungslosigkeit hineingedümpelt ist. Ein Trauerspiel. Schuld daran – die Schuldfrage wird in Hamburg in diesen Tagen wieder häufiger gestellt – war die knausrige Pfeffersäckrigkeit des damaligen Kultursenators Reinhard Stuth, die Friedrich Schirmer zum vorzeitigen Rücktritt von seinem Intendantenposten bewog. Da dürfte die amtierende Senatorin Barbara Kisseler für Karin Beier eine andere Lösung gefunden haben, denn chronisch unterfinanziert präsentiert sich das Hamburger Schauspielhaus nun gerade nicht. Im Gegenteil. – Und das ist etwas, das bei den Hanseaten nicht so gut ankommen dürfte.
Nach der tränenreichen jüngsten Geschichte – neben besagter Belanglosigkeit meint das vor allem die sogenannte „Bühnenhavarie“; bei einer Probe durchschlugen die im Zuge der Erneuerung der Bühnentechnik verbauten, anscheinend viel zu schweren Gegengewichte des eisernen Vorhangs den Bühnenboden – haben sich an die Wiedereröffnung des Hauses dermaßen große und durch die dann von...