Herr Carp, Ihre einprägsame Metapher für das Theater Freiburg, der „Weltempfänger“, gilt weiterhin, inzwischen sind Sie in der zweiten Spielzeit. Auf welche Resonanz stößt Ihre Arbeit in der Stadt?
Freiburg ist eine international ausgerichtete „Geistesstadt“. Von daher passt der „Weltempfänger“ sehr gut. Er beschreibt die Tatsache, dass wir mit vielen verschiedenen Regisseurinnen und Regisseuren aus unterschiedlichen Ländern, ja Kulturkreisen arbeiten. So präsentieren wir viele unterschiedliche Blickwinkel des Theaters auf die Welt. Eine Bereicherung nicht nur für das Publikum und das Ensemble: Davon profitieren die Häuser als Institutionen. Auch wenn es am Anfang viel kommunikativer Arbeit bedarf.
Können Sie diese Kommunikationsarbeit im Sinne einer Herausforderung konkretisieren?
Sie brauchen ein internationales Netzwerk, um gute Empfehlungen zu bekommen, und reisen viel. Dabei sieht man nicht nur Dinge, die einen begeistern. Es ist eine aufwendigere Vorgehensweise, weil man die Institution und die Künstlerin / den Künstler zusammenbringen muss.
Welche Folgen für die Art der Narration hat Ihr Modell des Weltempfängers?
Narration ist mir sehr wichtig. Ich fand immer, dass die Menschen, die aus der rein deutschen Theatertradition kommen, sehr stark über Form und Mittel reflektieren. Mir kam es wenigstens so vor, als ob ihr Schwerpunkt weniger auf dem Inhalt oder auf dem lag, was...