Die Tagung „Demontage des Puppenheims“, die von Mascha Erbelding und mir mit Unterstützung der Autorin und Soziologin Tunay Önder kuratiert und organisiert wurde, war der Versuch, internationale Kolleg*innen, die mit diesen rassistischen Repräsentationen und Objekten in ihrer Arbeit in Museen, auf Theaterbühnen und bei Kunstorganisationen konfrontiert sind, zu versammeln und zu einem kritischen Austausch über Bestände, Praktiken und einer angemessenen Kommunikation zu kommen.
Mit dem Auftakt von Dr. Lisa Skwirblies und Dr. Azadeh Sharifi wurden am Eröffnungsabend einige kritische Ebenen der Theaterwissenschaft offengelegt. So sitzt der institutionelle Rassismus immer noch tief in den Denkweisen, methodischen Zugängen, aber auch in den Rekrutierungsprozessen von wissenschaftlichem Personal der Theaterwissenschaft. Die Bedingungen des Denkens müssen verschoben werden, die Perspektiven korrigiert und aufgeweitet werden, damit Stereotype als solche genau benannt und ausgehebelt werden können.
Künstler*innen als Dekolonisator*innen
Genau dies erreicht das Kurator*innen/Aktivist*innen-Team (Dr. Eva Bahl, Modupe Laja, Dr. Martin W. Rühlemann) von „Decolonize München“, das in Form einer Podiumsdiskussion seine Erinnerungs- und Visualisierungsstrategien vorstellte. Sie zeigten, wie man das in der Stadt durch Straßennamen, Monumente und Ausstellungsstücke immer noch präsente Erbe des Kolonialismus klar benennen kann und wie es durch künstlerische und aktivistische Strategien umkodiert und korrigiert werden muss. Nur so können dekolonialisierende Heilungsprozesse in...