Dieser Autor und Regisseur in einem ist immer dann stark, wenn er auf ein starkes Gegenüber trifft: die Geschichte. In sieben Jahren Intendanz am Maxim Gorki Theater Berlin hat das Duo Fritz Kater/Armin Petras das Doppelgängerprinzip nahezu perfektioniert und atemlose Momentaufnahmen mitten aus dem dunklen Herz jener Zeit geliefert, die immer aus den Fugen ist: Lebens- wie Weltzeit. Petras erwies sich darin als Anarchist mit Hang zum Patriarchen. Er scheint auf dem Wege klassisch zu werden, wobei doch das Fragment immer Fragment bleibt und die Momentaufnahme eine Momentaufnahme. Aber es fließt – im besten Falle – auf artifizielle Weise zusammen, was doch nur Augenblicke zusammengehört und dann wieder auseinanderstürzt. Insofern liegen Revolte und Melancholie bei Kater/Petras dicht beieinander.
Auch in seiner letzten Inszenierung am Haus vor seinem Wechsel nach Stuttgart, „Demenz Depression und Revolution“, will er den Verlust von Wirklichkeit zeigen, lauter Übergänge ins Nichts. Wir sehen: Gänge im imaginären Nebel, Wegscheiden, die Entscheidungen erzwingen. Der erlösungsbedürftige Mensch bleibt eingesperrt in seinen endlichen Körper, der unaufhaltsam zerfällt. Dies ist ein so ungeheures Thema, dass es jeden äußeren Handlungsablauf von innen her aufsprengt. Stehen wir bereits auf dem Feld des Möglichen, also des Phantastischen, also der Poesie? Petras setzt diesmal nur...