Hat hier schon jemand einen Verrückten gesehen? Nichts ist bekanntlich so interessant wie ein echter Verrückter, das findet auch Onkel Klapproth aus Kyritz an der Knatter, als er nach Berlin kommt, wo sein Neffe angeblich eine Irrenanstalt eröffnet hat – vom Geld des Onkels. Nun will sich der Onkel mal die Irren angucken, die er subventioniert, er langweilt sich ohnehin in Kyritz an der Knatter. Bekanntlich braucht man in Berlin nur wahllos einen Stein zu schmeißen, man trifft immer einen Verrückten. Also warum nicht die „Pension Schöller“, die ihre kauzigen Dauergäste pflegt, für die Dauer des Onkel-Besuchs auf die Schnelle zur – diskret getarnten – Anstalt erklären? „Pension Schöller“ ist ein Spiel mit unseren Vorstellungen von normal und verrückt, von völlig irre und genial. Wenn man es gut macht, auch ein Spiegel, in den wir schauen – mit ungewissem Ergebnis.
Ist das ein Thema fürs RambaZamba, ein Theater in Berlin, das vor allem mit Menschen mit verschiedenen Behinderungen arbeitet? Ganz gewiss! Davor, die eigenen Handicaps zur exponierten Spielfläche zu machen, scheute man hier noch nie zurück – siehe die Stücke „Mongopolis“ und „Downtown“. Obwohl das auch scheitern kann: „Pension Schöller“ ist ein kurzfristiger Ersatz für eine lang angekündigte Stückentwicklung von...