Ich kam mit zwanzig Jahren während meiner Schauspielausbildung mit dem Puppentheater in Berührung. Mein Schauspiellehrer Robert Gist hatte Bill und Barbara Turnbell eingeladen ihr traditionelles Puppenspiel zu zeigen. Es war für mich und meine Kommiliton*innen die erste Begegnung mit Puppentheater. Die Entdeckung dieser Theaterwelt weckte in mir den Wunsch, selbst Puppenspieler zu werden. Ich ging bei den Turnbulls in die Lehre und beendete innerhalb von zwei Jahren meine Ausbildung als Schauspieler und als Puppenspieler. Erst Jahre später verstand ich, wie großartig meine Lehrer*innen gewesen waren: Sie hatten mir nicht nur ihr Wissen vermittelt, sie hatten mich auch angeregt und ermutigt, weiter die Möglichkeiten zu erforschen, als Schauspieler mit Puppen zu arbeiten. Was ich von meinen Lehrer*innen gelernt habe, setze ich immer noch in meiner Arbeit ein. Auch habe ich entdeckt, dass ich selber lehren und mein Wissen über Puppenspiel an andere weitergeben kann – und das mache ich mit großer Freude: Ich lerne selbst eine Menge dazu, wenn ich junge Schauspieler*innen und Puppenspieler*innen unterrichte.
Die Weitergabe von Wissen an eine jüngere Generation ist für die Weiterentwicklung des professionellen Puppenspiels unentbehrlich. Deshalb fühle ich eine Verantwortung, das, was ich gelernt habe, zu vermitteln. Eines der wichtigsten Dinge, die ich in Workshops...