Das Theater für junges Publikum hat sich in den vergangenen Jahrzehnten stark verändert. Wie würden Sie die ästhetische und inhaltliche Entwicklung beschreiben?
Jutta Maria Stark: Hin zu einer größeren Bandbreite an Genres und Formen. Junges Musiktheater und Tanztheater sind wichtiger geworden, das Schauspiel hat sein Repertoire an Formen und Stoffen enorm erweitert, das Figurentheater ist auch hier experimenteller geworden. Das Junge Theater ist auch Vorreiter in Bezug auf Inklusion und Diversität, eine natürliche Folge davon, dass eine Kunstform ihr Publikum kennt und die gesamte Gesellschaft im Blick hat, über alle sozialen und Herkunftsgrenzen weg. Die jüngste Entwicklung – mit partizipativen Modellen auch das Publikum stärker einzubinden – ist ein wichtiger weiterer Schritt, der erstaunliche Ergebnisse hervorbringt. Hier bekommen junge Menschen auf der Bühne eine Stimme, die sie anderswo in der Gesellschaft auch schon seit einiger Zeit erheben. Das Ganze begleitet und unterstützt von den Profis.
Das Jugendtheater hat es in dieser Zeit geschafft, mehr als Kunstform wahrgenommen zu werden, nicht nur als Einstieg für die Kleinen. Wie weit seid ihr – an der COMEDIA, aber auch darüber hinaus – gekommen?
JMS: Professionell produziertes Theater ist Kunst. Egal, für wen, egal, mit wem auf der Bühne. Auch die Schauspiel- und Regieschulen...