Jüngste Statistiken über die Theateraktivitäten des Landes berichten von einer kontinuierlichen Blütezeit der mexikanischen Szene und von ihrem großen Reichtum. Dennoch nimmt man auf internationalem Niveau das mexikanische Theater kaum wahr. Der Internationalisierungsprozess befindet sich noch im Anfangsstadium. Theaterkompanien wie Lagartijas Tiradas al Sol (Eidechsen in der Sonne), Teatro Línea de Sombra (Theater Schattenlinie), Teatro de Ciertos Habitantes (Theater der besonderen Einwohner), Teatro Ojo (Theater Auge), gefolgt von aufstrebenden Gruppen wie Vaca 35 (Kuh 35) und Los Colochos (Die Haarlocken) legten hierfür den Grundstein, indem sie vor allem auf europäischen und lateinamerikanischen Festivals eine große Resonanz hervorriefen. Ihre Ansätze, sich nachhaltig der komplexen und gewalttätigen Realität im Land zu widmen, werden von eindringlichen ästhetischen Diskursen begleitet, die sich auf Forschung und Dokumentation stützen. Sie scheinen eine diskursive und ästhetische Leere zu füllen, was das internationale Publikum neugierig macht. Juan Meliá, Leiter der Coordinación Nacional de Teatro (Nationale Koordinierungsstelle für Theater), ist einer der Protagonisten dieser neuen Dynamik. Er hat es sich seit 2009 zur Aufgabe gemacht, die Mobilität des mexikanischen Theater in der ganzen Welt zu fördern.
Juan Meliá, welche Faktoren haben Sie dazu bewogen, den Fokus Ihrer Arbeit auf die Internationalisierung des mexikanischen Theaters zu legen?
Es gibt eine...