Was heißt es, dem Menschen eine Stimme zu geben? Wie verändert sich der Alltagssound in Zeiten einer Pandemie? Wie klingt die Welt in der virtuellen Realität? Und wie demokratisch sind unsere Bühnen des Gesangs? Wir haben Protagonisten aus den verschiedensten Bereichen der Musikproduktion an einen Tisch gebracht: Die Komponistin Sara Glojnarić und der Komponist Óscar Escudero berichten über ihre Ausbrüche aus dem Kanon der zeitgenössischen Musik, die Musikwissenschaftlerin Marie-Anne Kohl analysiert die ambivalente Demokratisierungsidee von Talentshows im Fernsehen und Sounddesigner Richard Janssen erzählt von Kollaborationen aus dem Geiste der Popmusik und seiner Arbeit mit der Regisseurin Susanne Kennedy.
Sara Glojnarić, Óscar Escudero, Marie-Anne Kohl, Richard Janssen, wir blicken auf ein Jahr extremer Lautstärkeschwankungen zurück. Mehrmals wurde das öffentliche Leben durch die pandemiebedingten Lockdowns heruntergefahren. Es wurde ruhiger in den Straßen. Stille trat ein. Sie alle haben beruflich mit Musik und Sound zu tun. Welchem Sound, auch im erweiterten Sinne, hören Sie derzeit am liebsten zu?
Richard Janssen: Mich interessiert die Räumlichkeit von Sound. Auch im Theater verwende ich eine Vielzahl an Lautsprechern, um einen 3-D-Sound zu generieren. Gerade arbeite ich mit der Regisseurin Susanne Kennedy und ihrem Team an einem Virtual-Reality-Projekt. Unter meinem VR-Headset verschließe ich mich also momentan eher...