Olaf Altmann mag nicht über seine Arbeit sprechen. Er mag auch nicht, dass die von ihm geschaffenen Bühnenräume für die Erörterung seiner Arbeit abgebildet werden. Er sagt, dass sie nur als und im Raum funktionieren würden und Bilder eben genau das nicht wiedergeben könnten. Ob als Zeitungsfoto bei Rezensionen oder in Katalogaufmachung, es bedeutet ihm nichts. Wir machen trotzdem den Versuch (mehr als 16 Jahre nach einem ausführlichen Gespräch zu den Grundlagen seiner Arbeit in TdZ 5/2002).
Armin Petras, mit dem er gerade „Die stillen Trabanten“ nach den Erzählungen von Clemens Meyer am Deutschen Theater Berlin inszeniert hat, schätzt ihn als „Ausnahmeerscheinung“, weil er in der Vorbereitung einer gemeinsamen Arbeit mit profunden Kenntnissen, vor allem der Literatur, den Regisseur inspiriere und dann einen Raum baue, der verschiedene Arten von Belastungen aushalte und fordere. Petras spricht auch von „tollen Widerständen“ und davon, dass Altmann mit seinen Entwürfen Aufgaben stelle, die ihm inszenatorische Entscheidungen abverlangten, welche er ohne diesen Partner nicht getroffen hätte. Dieser Bühnenraumpartner wurde von Michael Thalheimer, mit dem Altmann seit den gemeinsamen Anfängen in Chemnitz Mitte der 1990er Jahre zusammenarbeitet, gelegentlich als Ko-Regisseur bezeichnet. Es ist ein Paradox: Altmann kreiert Bühnen als autonome Entwürfe, die Illustration und Verortung der...