Theater der Zeit

Autorinnen und Autoren

Erschienen in: Recherchen 127: Darstellende Künste im öffentlichen Raum – Transformationen von Unorten und ästhetische Interventionen (12/2017)

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Katja Aßmann ist Architektin und Kuratorin und seit Anfang 2012 die künstlerische Leiterin von Urbane Künste Ruhr sowie seit 2016 Direktorin des Zentrums für Kunst und öffentlichen Raum in Berlin. Sie war Programmleiterin der Bereiche bildende Kunst und Architektur der Kulturhauptstadt Europas RUHR.2010, Geschäftsführerin der Landesinitiative StadtBauKultur NRW und bis 2016 Jurymitglied des Projektes Doppelpass. Ihr kuratorisches Interesse liegt in der Verbindung von Kunst, Stadt und Gesellschaft und der Erprobung experimenteller Ausstellungsformate im öffentlichen Raum.

Gerhard Baral ist Kulturmanager, Fachberater und Autor mit überregionalem kulturpolitischem Engagement. Von 1994 bis 2015 leitete er das Kulturhaus Osterfeld, ein soziokulturelles Zentrum mit circa 140 000 Besuchern und über fünfhundert öffentlichen Aufführungen. Seit 2015 ist er Gesamtkoordinator der Jubiläumsfestivals 250 Jahre Goldstadt Pforzheim und der Ornamenta II/2022 – Internationales Forum für Design, Architektur und Stadtentwicklung. Baral organisierte von 1977 bis 2014 das Internationale Pforzheimer Musik und Theater Festival mit nationalen und internationalen Produktionen im öffentlichen Raum.

Oliver Behnecke ist Kulturplaner, Regisseur, Produzent und Absolvent der Angewandten Theaterwissenschaft an der Universität Gießen. Er machte mit Kerstin Evert u. a. Stadtrauminszenierungen wie die Zeiten-Wendeund kuratierte den Spielplan zum vierhundertsten Geburtstag der Universität Gießen. Gemeinsam mit Esther Steinbrecher ist er Gewinner des Bremer Autoren- und Produzentenpreises und Mitglied der Künstlergruppe gärtnerpflichten. Mit dem Filmemacher Peter Roloff hatte er die künstlerische Leitung der internationalen Ausstellungsreise Aufbruch in die Utopie von Deutschland in die USA inne.

Stefan Behr begründete 1998 Theater Anu. Er ist seitdem dessen Autor und teilt sich die künstlerische Leitung mit Bille Behr. Zusammen erarbeiten sie ortsspezifische Inszenierungen und zeigen europaweit begehbare Theaterwelten, in die die Besucher oft für mehrere Stunden am Tag eintauchen können. Seit 1993 konzipiert und kuratiert er das internationale Straßentheaterfestival Gassensensationen in Heppenheim, mit ausgewählten Inszenierungen, Auftragsproduktionen und über 30 000 Besuchern. Er ist Gründungsmitglied des Bundesverbands Theater im Öffentlichen Raum und vertritt ihn seit 2017 in der Mitgliederversammlung des Fonds Darstellende Künste.

Hilke Marit Berger ist wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Kulturtheorie und Kulturelle Praxis im Studiengang Kultur der Metropole an der HafenCity Universität Hamburg. Mit ihrer Doktorarbeit „Handlung statt Verhandlung. Kunst als gemeinsame Stadtgestaltung“ war sie Mitglied des Graduiertenkollegs „Versammlung und Teilhabe. Urbane Öffentlichkeiten und performative Künste“. Sie war für unterschiedliche Festivals und interdisziplinäre Kunstprojekte tätig.

Holger Bergmann war Gründungsmitglied und von 2002 bis 2014 künstlerischer Leiter des Ringlokschuppen.Ruhr in Mülheim an der Ruhr, der für zeitgenössische darstellende Kunst und urbane, partizipatorische Projekte bekannt wurde. Für die Ruhrtriennale entwickelte er von 2002 bis 2004 die Theaterreihe „Raum.Pfad“. Ab 2005 war er Mentor für Interkultur zur Kulturhauptstadtbewerbung RUHR.2010. Seit 2015 war er Kurator für Urbane Künste Ruhr und künstlerischer Leiter des Theaterfestivals Favoriten 2016. Seit 2016 ist er Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste.

Friedrich von Borries ist Architekt und führt in Berlin sein Projektbüro. Er hat an der Hochschule für bildende Künste Hamburg eine Professur für Designtheorie und leitet dort das Forschungsprojekt „Urbane Interventionen“. Er wurde 2004 an der Universität Karlsruhe (TH) promoviert, war u. a. bei der Stiftung Bauhaus Dessau tätig, lehrte an der ETH Zürich und dem MIT Cambridge und war Gastprofessor an der Akademie der bildenden Künste Nürnberg. 2008 verantwortete er den deutschen Beitrag auf der Architekturbiennale in Venedig.
www.friedrichvonborries.de

Tobias Brenk ist künstlerischer Leiter des Theaterfestivals Basel und bis Sommer 2018 Dramaturg der Kaserne Basel. Er war Produktionsleiter von Showcase Beat Le Mot, arbeitete für Kampnagel Hamburg, das Forum Freies Theater Düsseldorf und als Assistent der künstlerischen Leitung beim Theaterfestival Impulse. Tobias Brenk ist Jurymitglied für die Gastspielförderung Theater beim NPN und Vorstandsmitglied des Schweizer Tanznetzwerks reso. Weiterhin ist er Mitherausgeber der Publikation Dokument, Fälschung, Wirklichkeit. Materialband zum zeitgenössischen Dokumentarischen Theater (2014).

Matthias Däumer wurde 2011 mit einer Dissertation zur Vortragspraxis höfischer Romane promoviert (Stimme im Raum und Bühne im Kopf, 2013). Seine weiteren Forschungen bewegen sich an der Schnittstelle von Theaterwissenschaft und mittelalterlicher Kultur, oft mit raumtheoretischer Ausrichtung (Unorte, 2011). 2012/13 arbeitete Matthias Däumer am Berliner Zentrum für Literatur- und Kulturforschung und war akademischer Berater des Unorte-Sonderprojekts. Er ist seit Feburuar 2017 an der Universität Wien angestellt, wo er an einer Monografie zu den medialen Implikationen mittelalterlicher Jenseitsreisen arbeitet.

Amelie Deuflhard ist seit 2007 Intendantin von Kampnagel Hamburg. Sie war von 2000 bis 2007 künstlerische Leiterin der Sophiensaele in Berlin und 2004/05 ebenso von Volkspalast, einer festivalartigen Bespielung des dekonstruierten Palastes der Republik. Mit EcoFavela Lampedusa Nord initiierte sie 2014 einen Lebens- und Aktionsraum für Geflüchtete. Deuflhard war eine der Kuratorinnen von Theater der Welt 2017. 2012 erhielt sie den Caroline-Neuber Preis und wurde 2013 mit den Insignien des Chevaliers des Arts et des Lettres ausgezeichnet.

Katja Drews betreut als Kulturreferentin eines Landkreises im ländlichen Raum Niedersachsens seit 2008 eine regionale Kulturszene und übt die Programmleitung im Kulturzentrum Weserrenaissance Schloss Bevern aus. Ihre Dissertation „Kulturtourismus im ländlichen Raum an ‚dritten Orten‘ der Begegnung als Chance zur Integration von Kulturund Tourismusentwicklung. Eine Befragung von touristischen und einheimischen Kulturbesuchern in ländlichen Regionen Niedersachsens“ erscheint im November 2017.

Susanne von Essen arbeitet seit den 1990er Jahren als freie Kuratorin mit dem Schwerpunkt Entwicklung interdisziplinärer Veranstaltungsformate. 1999 übernahm sie beim Fusion Festival Planung, Organisation und Durchführung des Theaterprogramms. Aus diesem Engagement erwuchs die Entwicklung des interdisziplinären Theaterfestivals at.tension. Von Essen realisierte ab 2003 in Zusammenarbeit mit dem Bremer Senat für Kultur das Künstlerhaus Schwankhalle und übernahm im Jahr 2008 federführend den Relaunch und die künstlerische Leitung des Weser-Festivals Breminale.

Bernard Fleury war von 2002 bis 2016 Direktor des Theaters Maillon in Straßburg und baute dort das Projekt Scène Européenne auf. 1978 gründete er die Scène Nationale de Poitiers und leitete sie bis 1990. Bis 1996 war er Generalsekretär des Office National de Diffusion Artistique und übernahm danach die Direktion des Instituts Français in Leipzig (1996–1998). Von 1998 bis 2001 entwickelte er das Festival Passages in Nancy mit dem Schwerpunkt Osteuropa. 2012 gründete Fleury zusammen mit anderen freien Theaterhäusern das europäische Produktionsnetzwerk Second Cities – Performing Cities.

Benjamin Foerster-Baldenius leitete von 1993 bis 2000 zwei Theatergruppen und gründete 1999 das Institut für angewandte Baukunst in Berlin. Seitdem arbeitet er als freier darstellender Architekt im raumlaborberlin und entwickelt mit diesem Team weltweit interdisziplinäre Projekte im öffentlichen Raum. Er war Gastprofessor für Architektur an der VSUP Prag und Professor für transdisziplinäre Gestaltung am Heterotopia Institut der Folkwang Universität der Künste und hat Lehraufträge u. a. in Witten/Herdecke und Den Haag. www.raumlabor.net

Sigrun Fritsch schloss sich 1988 dem damals in Berlin ansässigen Aktionstheater PAN.OPTIKUM an und übernahm kurz darauf die künstlerische Leitung. Anfang der 1990er Jahre verlegte sie den Sitz des Theaters nach Freiburg im Breisgau. Schwerpunkte ihrer Arbeit bilden große spartenübergreifende Inszenierungen im öffentlichen Raum, die Kategorien nicht mehr eindeutig zuzuordnen und von der Suche nach raumadäquaten Ausdrucksformen geprägt sind. Zahlreiche Kooperationen mit renommierten Festivals, Institutionen, Ensembles und Künstlern entstanden sowie weltweite Gastspiele.

Walter Grasskamp ist seit 1975 Kritiker für Rundfunk, Zeitungen und Fachzeitschriften; von 1985 bis 1995 war er FH-Professor für Kunstwissenschaft in Münster und Aachen sowie von 1995 bis 2016 Ordinarius an der Akademie der Bildenden Künste München. Er verfasste Bücher über Museumsgeschichte, Kunst im öffentlichen Raum, Theorie der Moderne, Konsumtheorie sowie Popkultur, u. a.: Ist die Moderne eine Epoche? Kunst als Modell (2002), Das Cover von Sgt. Pepper (2004), Ein Urlaubstag im Kunstbetrieb (2010), André Malraux und das imaginäre Museum (2014), Das Kunstmuseum – eine erfolgreiche Fehlkonstruktion (2016).

Ulf Großmann arbeitete ab 1982 als Musiklehrer und Chorleiter in Görlitz. Von 1990 bis 2008 war er Dezernent und später Bürgermeister für Kultur, Jugend, Schule und Sport, Soziales der kreisfreien Stadt Görlitz und Vorsitzender des Kulturausschusses des Deutschen Städtetages und Mitglied des Sächsischen Kultursenats. Seit 2008 ist er als selbstständiger Kulturberater, Dozent, Projektmanager sowie Chorleiter tätig. 2011 erhielt Großmann die Berufung zum Präsidenten der Kulturstiftung des Freistaates Sachsen.

Florian Heilmeyer ist als Architekt, seit 2005 ausschließlich als Architekturvermittler, freier Redakteur, Autor und Kurator tätig. Er schreibt regelmäßig für deutsche und internationale Print- und Online-Medien, gab zuletzt u. a. die Monografie Verwandte Objekte über Staab Architekten (2017) heraus und schrieb Beiträge zu Neue Meisterhäuser Dessau (Edition Bauhaus No. 46, 2017). Außerdem sind jüngst die ersten vier Bände der Buchreihe „Archifutures. A Field Guide to the Future of Architecture“ (2016/17) erschienen, die Heilmeyer mit dem Journalistenkollektiv &beyond konzipiert und redaktionell begleitet.

Rainer Heller ist Bürgermeister von Detmold. Ab 1989 arbeitete der studierte Kaufmann bei der Deutschen Telekom. Diese Erfahrungen brachte er 2001 zunächst als Kämmerer und seit 2004 als Bürgermeister ein. Er ist Schirmherr des Europäischen Straßentheaterfestivals Detmold, das alle zwei Jahre über die Grenzen Detmold hinaus tausende Zuschauer im öffentlichen Raum begeistert.

Fiedel van der Hijden ist Gründer und künstlerischer Leiter des internationalen Cultura-Nova-Open-Air-Festivals. 1983 begann er seine künstlerische Arbeit mit dem Aufbau eines Straßentheaterfestivals in Heerlen und gründete eine Schule für freie Künste. Bis 1997 arbeitete er als Programmierer und Marketingassistent am Stadttheater Heerlen und gründete danach die Kulturagentur Abraxas, die das interdisziplinäre Cultura-Nova-Festival organisiert. In jedem Jahr kommen an zehn Veranstaltungstagen mehr als 40 000 Besucher nach Heerlen. www.culturanova.nl

Christiane Hoffmann war bis 1993 als Erzieherin und danach im Kulturamt der Stadt Görlitz im Bereich Projektmanagement tätig. 1995 übernahm sie die Projektleitung des Internationalen Straßentheaterfestivals ViaThea in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec, das sich u. a. die Überwindung der deutsch-polnischen Grenzen zum Ziel gesetzt hat. Hoffmann war Gründungsmitglied des Bundesverbands Theater im Öffentlichen Raum und arbeitet seit 2007 im Gerhart-Hauptmann-Theater Görlitz-Zittau.

Barbara Hoidn gründete 1990, nach Studium und erster Anstellung als Architektin, ihr Büro in Frankfurt am Main. Von 1994 bis 2000 leitete sie die Architekturwerkstatt des Senatsbaudirektors von Berlin. 2001 gründete sie gemeinsam mit Wilfried Wang das Architekturbüro Hoidn Wang Partner GbR in Berlin und teilt sich mit ihm einen Entwurfslehrstuhl an der University of Texas in Austin. Neben vielfältigen Projekten als Architektin, Stadtplanerin, Autorin und Herausgeberin von Büchern übernahm Hoidn immer wieder Gastprofessuren in den USA und Südamerika. 1998 erhielt sie den BDA Preis Berlin.

Clair Howells ist Schauspielerin, Gründungsmitglied und Ko-Direktorin von Theater Titanick mit Sitz in Münster und Leipzig. Die in Melbourne geborene Künstlerin lebt seit über dreißig Jahren in Europa und reist seit 1990 mit Produktionen des Theater Titanick weltweit auf Tour. Sie übernimmt Lehraufträge und Seminare und ist Kuratorin des Theaterfestivals FLURSTÜCKE in Münster. Howells gehörte 2006 zu den Begründern des Bundesverbandes Theater im Öffentlichen Raum und ist seit 2012 die Erste Vorsitzende. Sie ist Mitbegründerin der IFAPS (International Federation for Arts in Public Spaces) und seit 2015 deren Präsidentin.

Jens Imorde ist geschäftsführender Gesellschafter der IMORDE Projekt- & Kulturberatung GmbH mit Sitz in Münster und Berlin, die Projekte und Programme zu Themen der Innenstadtentwicklung und Kultur betreuen. In diesem Zusammenhang ist er u. a. Mitautor der Bücher Kunst (be)zeichnet Stadt (2004), 100+1 Idee für die Innenstadt (2006), Ladenleerstand – Ein Fachbuch (2007). Seit 2009 ist Jens Imorde zudem Geschäftsführer des Netzwerkes Innenstadt NRW. www.imorde.de

Günter Jeschonnek beriet den Fonds Darstellende Künste ab 1989 und war von 2003 bis 2015 dessen Geschäftsführer. Von 1982 bis 2003 war er als Regisseur, Schauspieldozent, Fernsehredakteur, Autor und Kulturmanager tätig. Er zeichnete für vier nationale und internationale Symposien zu Theater und Tanz sowie für die Standardbücher Freies Theater in Deutschland (2007) und Report Darstellende Künste (2010) verantwortlich. Jeschonnek initiierte 2010 den george tabori preis und leitete bis 2014 die öffentlichen Preisverleihungen in Berliner Theaterhäusern. Heute ist er als Kulturmanager, Kurator und Autor tätig.

Thomas Kaestle nähert sich künstlerischen Phänomenen als Kulturwissenschaftler mit interdisziplinärer Perspektive. Diskurse um Kunst in öffentlichen Räumen initiierte er u. a. als künstlerischer Leiter des Kunstvereins Hildesheim. Er ist Mitglied der hannoverschen Expertenkommission zur Kunst im Stadtraum. Als Kunstvermittler betreut er das entsprechende Programm „Kunst umgehen“. Er ist Herausgeber interdisziplinärer Reader und Autor wissenschaftlicher, essayistischer und journalistischer Texte zu Kultur, Stadt und Kulturpolitik.

Uwe Köhler ist Mitbegründer und seit 1998 künstlerischer Leiter des Theater Titanick mit Sitz in Münster und Leipzig. Er gehörte von 1985 bis 1989 der Compagnie Circo a Vapore in Rom und Dogtroep in Amsterdam an. Seit 1998 führt er Regie für die Stadtinszenierungen von Titanick und ist mit seinen Open-Air-Inszenierungen weltweit unterwegs. Er ist Kurator des Festivals FLURSTÜCKE, das alle vier Jahre im Stadtraum von Münster stattfindet. Köhler ist Gastdozent an Institutionen und Universitäten im In- und Ausland und Mitbegründer des Bundesverbands Theater im Öffentlichen Raum.

Daniela Koss ist seit 2009 als Kulturwissenschaftlerin bei der Stiftung Niedersachsen für die Projektförderung sowie die Entwicklung und Durchführung innovativer Kulturförderprogramme in den Bereichen Theater, Tanz und Soziokultur verantwortlich. Sie ist Leiterin des niedersächsischen Theaterfestivals BEST OFF und verantwortet zwei soziokulturelle Förderprogramme: „sozioK – Zukunft gestalten mit Soziokultur“ und „sozioK_change“. Koss gab für die Stiftung Niedersachsen das Handbuch Soziokultur (2015) heraus und ist Mitherausgeberin des Buches Vital Village (2017).

Rüdiger Kruse ist seit 2009 Mitglied des Deutschen Bundestages für den Wahlkreis Hamburg-Eimsbüttel. Seit 2015 ist er Beauftragter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für maritime Wirtschaft. Im Haushaltsausschuss ist Kruse seit 2009 Berichterstatter für Kultur und Medien und das Bundeskanzleramt. Er wirkte maßgeblich an der Bewilligung der Fördermittel für das Sonderprojekt „Unorte – Theater im öffentlichen Raum“ in Höhe von 600 000 Euro mit. 2017 wurde Kruse erneut in den Deutschen Bundestag gewählt.

Anne Maase ist Soziologin, Kulturmanagerin und systemische Coachin. Bis 2006 war sie u. a. für den Campus Verlag, den Aufbau Verlag, die Max-Planck-Gesellschaft und das Ausstellungsbüro Iglhaut + von Grote tätig und bis 2009 Kultur- und Medienreferentin der GrünenFraktion im Berliner Abgeordnetenhaus. Von 2009 bis 2016 betreute sie bei der Kulturstiftung des Bundes u. a. das Kleistjahr 2011 und leitete die Theaterförderfonds Wanderlust und Doppelpass. Ab April 2016 übernahm sie beim Fonds Darstellende Künste das Förderprogramm HOMEBASE – Theater für die kommende Gesellschaft.

Jörg Lukas Matthaei entwickelte nach Erfahrungen am Stadttheater multidisziplinäre Interventionen und Performances mit diversen Künstlern in unabhängigen Kunstorten und öffentlichen Räumen im Berlin der 1990er Jahre. Er gründete das Label matthaei & konsorten, unter dem seit 2000 mehr als fünfzig Arbeiten vielfältiger Ausrichtungen entstanden sind: von Inszenierungen für die Bühne über Installationen und Diskursproduktionen bis hin zur Entwicklung neuer Formate für urbane Landschaften, welche seit einigen Jahren einen Schwerpunkt der Arbeit ausmachen. www.matthaei-und-konsorten.de

Florian Matzner übernahm nach seiner Promotion und der Tätigkeit am Westfälischen Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Münster 1998 eine Professur für Kunstgeschichte an der Akademie der Bildenden Künste München. In München war er von 2002 bis 2005 Vorsitzender der Kommission für Kunst am Bau und Kunst im öffentlichen Raum. Seit 2003 ist er Mitglied des Bremer Landesbeirats für Kunst im öffentlichen Raum und Künstlerförderung, seit 2014 Mitglied des Hamburger Elbkulturfonds. Er ist Autor und Herausgeber umfangreicher Schriften sowie Kurator zahlreicher Ausstellungen mit dem Schwerpunkt Kunst im öffentlichen Raum, zuletzt Emscherkunst 2010, 2013 und 2016.

Hanno Rauterberg wurde 1995 in Hamburg promoviert und arbeitete nach der Henri-Nannen-Schule für den Spiegel-Verlag. Seit 1998 ist er Redakteur im Feuilleton der Wochenzeitung Die Zeit, deren stellvertretender Ressortleiter des Feuilletons er seit 2014 ist. Rauterberg ist Mitglied in der Freien Akademie der Künste Hamburg und gewann als Autor sowie als Kunst- und Architekturkritiker mit seinen Analysen, Reportagen und Rezensionen mehrere Preise. Zu seinen viel beachteten Büchern zählen Wir sind die Stadt! Urbanes Leben in der Digitalmoderne (2013) und Die Kunst und das gute Leben – Über die Ethik der Ästhetik (2015).

Oliver Scheytt ist Inhaber der Personal- und Strategieberatung KULTUREXPERTEN GmbH. Er wurde über Musikschulen promoviert und war von 1993 bis 2009 u. a. Kulturdezernent der Stadt Essen und Ressortleiter für Bildung und Jugend. Von 2006 bis 2012 war er Geschäftsführer der RUHR.2010 GmbH. Scheytt ist seit 1997 Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V., seit 2007 Professor für Kulturpolitik an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und Autor zahlreicher Publikationen. Von 2003 bis 2007 war er Mitglied der Enquete-Kommission Kultur in Deutschland des Deutschen Bundestages.

Ilka Schmalbauch ist seit 1995 Rechtsanwältin und Referentin des Vorstands des Deutschen Bühnenvereins und seit 1996 dessen Vertreterin in der Mitgliederversammlung des Fonds Darstellende Künste. Ab 2005 war sie stellvertretende Vorsitzende, von 2014 bis 2017 Vorsitzende und seitdem ist sie erneut stellvertretende Vorsitzende des Fonds. Sie leitet seit 1996 die Geschäftsstelle des Rates für darstellende Kunst und Tanz des Deutschen Kulturrates und vertritt den Arbeitgeberverband PEARLE* und den Deutschen Bühnenverein im Sozialen Dialog der Europäischen Union.

Werner Schrempf gründete 1992 die ORGANISATION, Büro für Gestaltung und Veranstaltungsorganisation GmbH. 1998 konzipierte er das internationale Festival für Straßenkunst und Figurentheater La Strada Graz. Es ist Gründungsmitglied des internationalen Netzwerkes IN SITU zur Förderung und Entwicklung von Kunstprojekten im öffentlichen urbanen Raum. 2008 eröffnete Schrempf die Veranstaltungsreihe Cirque Noël zur Aufführung und Produktion innovativer Projekte des Neuen Zirkus. Seit 2012 ist Schrempf Mitglied des Förderbeirates im Kulturkuratorium des Landes Steiermark.

Heinz Schütz ist promovierter Kunsttheoretiker und -kritiker und unterrichtete an verschiedenen Hochschulen. Er schreibt Kritiken für Kunstmagazine und Zeitungen und gab für das Kunstforum international mehrere Themenbände heraus, u. a. Urban Performance I/II und Museumsboom. Er verfasste zahlreiche Texte zur zeitgenössischen Kunst und publizierte Bücher insbesondere auch über Kunst im öffentlichen Raum (Stadt.Kunst; QUIVID-im öffentlichen Auftrag; 1a Orte; Vito Acconci: Couryard in the Wind). Er konzipiert Symposien, kuratiert Ausstellungen und leitete das Ausstellungs- und Rechercheprojekt Performing The City. Kunst Aktionen im Stadt Raum der 60er/70er Jahre.

Jean-Marie Songy ist seit mehr als dreißig Jahren in die Entwicklung des Theaters und der Kunst im öffentlichen Raum involviert. Nach der Gründung der Compagnie Turbulence folgten 1990 die Gründung des Festivals Furie in Châlons-en-Champagne und 1998 des Festivals Spectacles de Grands Chemins in Ax-Les-Thermes. 1994 hat man ihm die Leitung des Internationalen Festivals für Straßentheater Aurillac anvertraut, in der Nachfolge von Michel Crespin. Dem Festival angeschlossen ist das nationale Produktionszentrum für Kunst im öffentlichen Raum, Le Parapluie. Seit 2014 ist er Mitglied des nationalen Büros für Kunst und Kultur im öffentlichen Raum.

Bernadette Spinnen ist seit 2001 Leiterin des Städtischen Eigenbetriebes Münster Marketing. Von 1988 bis 1989 leitete sie die Koordinierungsstelle für Auslandsbeziehungen und von 1989 bis 2000 das Kulturamt der Stadt Münster. In dieser Zeit entwickelte ihr Team wegweisende Förderkonzepte für freie Kulturarbeit, Freie Theater sowie Veranstaltungsformate für den öffentlichen Raum. Unter ihrer Federführung wurde die heutige Kunsthalle Münster gegründet. Seit 2016 ist Spinnen Vorsitzende der Bundesvereinigung City- und Stadtmarketing Deutschland.

Frauke Surmann ist promovierte Theater- und Musikwissenschaftlerin. Ihre Dissertation „Ästhetische In(ter)ventionen im öffentlichen Raum. Grundzüge einer politischen Ästhetik“ erschien 2014. Neben ihrer Publikations- und Lehrtätigkeit hat sie als Regie- und Produktionsassistentin u. a. für die spielzeit’europa, Royal de Luxe, die Neuköllner Oper und das Podewil – Zentrum für aktuelle Künste gearbeitet. Seit 2014 ist sie Kuratoriumsmitglied des Fonds Darstellende Künste. Darüber hinaus ist sie als Projektleiterin und Beraterin an der Universität Potsdam tätig.

Jörg Wagner gründete verschiedene Künstlergruppen zur ortsspezifischen Intervention im Alltag, im Stadtraum und in der Stadtgesellschaft unter Einbeziehung kollektiver Urheberschaften (AKKU – Arbeiten mit Alltag, kümmerei, gärtnerpflichten). Von 2008 bis 2012 war er im Vorstand des Deutschen Künstlerbunds, von 2011 bis 2013 und erneut ab 2017 im Vorstand der Internationalen Gesellschaft der Bildenden Künste. Von 2014 bis 2016 hatte er gemeinsam mit Ingke Günther die Gastprofessur Kunst am Institut für Kunstpädagogik der Justus-Liebig-Universität Gießen inne. www.extraktnetz.net

Vanessa Weber ist Promotionsstipendiatin am Graduiertenkolleg „Lose Verbindungen. Kollektivität im digitalen und urbanen Raum“ und Lehrbeauftragte für soziologische Theorie an der Universität Hamburg. Sie forscht zu kulturellen Implikationen von Sensortechnologien unter Berücksichtigung von datenbasierter Medienkunst. Publikationen: Überqueren, Unterqueren, Durchqueren. Montagen des Urbanen (2017), „Zirkularität der Kunst. Künstlerische Praxis als Überschreibung des städtischen Raumes“ (mit Hilke Berger, in: Michael Kauppert/Heidrun Eberl (Hrsg.): Ästhetische Praxis, 2016).

Harald Welzer ist Soziologe und Sozialpsychologe, Mitbegründer und Direktor von FuturZwei. Stiftung Zukunftsfähigkeit, Professor für Transformationsdesign und -vermittlung an der Universität Flensburg und ständiger Gastprofessor für Sozialpsychologie an der Universität Sankt Gallen. Seine Publikationen wurden in 22 Sprachen übersetzt. Zuletzt u.a.: Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird (2008), Soldaten. Protokolle vom Kämpfen, Töten und Sterben (mit Sönke Neitzel, 2011), Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand (2013), Transformationsdesign. Wege in eine zukunftsfähige Moderne (mit Bernd Sommer, 2014), Wir sind die Mehrheit. Für eine offene Gesellschaft (2017).

Georg Winter lehrt an der HBK Saar als Professor für Bildhauerei/Public Art. Kennzeichnend für seine künstlerische Praxis sind temporäre Laboratorien, urbane Situationen, Self Organizing Performances, Forschungsprojekte in einem fächerübergreifenden Arbeitsfeld. Er zählt mit UKIYO CAMERA SYSTEMS zu den Aktivisten der Expanded media und der raumbezogenen Experimentalkunst. Ausgehend von der „Universität im Koffer“ lehrte Winter seit 1994 an diversen Universitäten, u. a. an der ZHdK Zürich und an der AdBK Nürnberg. Gründer der forschungsgruppe_f, der AG Retrograde Strategien, des S_A_R Projektbüros und der AG AST – Arbeitsgemeinschaft Anastrophale Stadt.

Gesa Ziemer ist Professorin für Kulturtheorie an der HafenCity Universität Hamburg sowie Vizepräsidentin Forschung mit den Schwerpunkten Urbane Öffentlichkeiten und Praktiken von Teilhabe, kollektiven Arbeitsformen, Digitalisierung von Städten sowie künstlerischer Forschung. Sie ist Direktorin des City Science Labs, eine Kooperation mit dem MIT Media Lab in Cambridge und Mitglied des Akkreditierungsausschusses des Wissenschaftsrates. Letzte Publikationen:

Perspectives in Metropolitan Reserach. New Stakeholders of Urban Change (Hrsg. mit Hilke Berger, 2017). Komplizenschaft – Neue Perspektiven auf Kollektivität (2013).

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