Was kann man über die Zugänglichkeit von Theaterförderung schreiben, das nicht bereits von anderen – Wissenschaftler*innen, Künstler*innen, ihren Interessenvertretungen, Kulturpolitiker*innen oder Förderakteur*innen selbst – gesagt wurde? Über Hindernisse wie Eigenanteile, inkompatible Fristen, das Gießkannen- und das Jährlichkeitsprinzip, die Unübersichtlichkeit des ‚Förderdschungels‘ oder die Komplexität von Verwendungsnachweisen wird bereits seit Anfang der 1990er-Jahre diskutiert. Die jahrzehntelangen Debatten ziehen sich durch Programmhefte und Artikel, Studien und Kulturausschusssitzungen. Für manche der Probleme wurden über die Zeit Lösungsansätze entwickelt und erstritten, andere gilt es weiterhin zu bearbeiten.
Während ich in den 1990ern als Kind bereits puzzelte, jedoch das Wort „Förderstrukturen“ noch nicht kannte, habe ich seit einigen Jahren gleich in zweifacher Hinsicht intensiv mit eben diesen zu tun: als Künstlerin, die regelmäßig kommunale, Landes-, Bundes- und Stiftungsmittel beantragt sowie als Theaterwissenschaftlerin, die zu Diskursen der öffentlichen Förderung freier szenischer Künste forscht. Aus dieser Doppelperspektive möchte ich zwei Aspekte des Zugangs zu Kunstförderung beleuchten, die in den einschlägigen Debatten etwas seltener vorkommen als die oben genannten.
Was nicht passt, wird (nicht) passend gemacht
Wenn sich zu Beginn eines Arbeitsprozesses die Frage der Finanzierung stellt, besteht die Herausforderung vor allem darin, aus der Vielzahl von Fördermöglichkeiten die richtigen Puzzleteile zu einer Gesamtfinanzierung zusammen zu fügen.
Erstens...