Fotorealistische Gemälde zeigen Dienstleister, die in den steril grauen Bühnenraum lächeln. Auf dem Boden tummeln sich frohsinnige Figuren: Wir sind in „Rundum Glücklich“, wo arbeitsame Menschen die perfekte Ordnung der neuen Gesellschaft erhalten. Von der Decke beugt sich in einer Videoprojektion der riesige Kopf des Gründers dieser Gesellschaft über seine „Untergeordneten“ und hält eine Motivationsrede zu einem luftig leichten Werbesong. Er propagiert, wie perfekt schon alles ist und dass es noch perfekter werden kann. Mit „Wird schon werden“ von Dmitrij Gawrisch in der Inszenierung von Moritz Schönecker am Theaterhaus Jena wird ein Drama auf die Bühne gebracht, das ohne Konflikte auskommen möchte, um höchst absichtsvoll daran zu scheitern.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht eine der sogenannten Unterordnungen, in denen die Menschen der neuen Gesellschaft anstelle von Familien zusammenleben. Ihre Namen sind durch die Bezeichnungen ihrer funktionalen Positionen ersetzt: Die drei „Erzogenen“ bekommen von dem „Erfinder“ und der „Erzählerin“ das Hauptprinzip ihres besseren Lebens, die effiziente Arbeit, sowie in Lehrsätzen den Gründungsmythos der Gesellschaft vom Urknall bis zur Erlösung durch den messianischen Gründer eingetrichtert. Garantiert werden die reibungslosen Arbeitsabläufe, um die sich das bessere Leben dreht, durch die Negierung von Konflikten vermittels der Sprache, die nur noch den positiven Ausdruck kennt...