Was hat Dada in Afrika verloren? KABOUM! In flamboyanten Lettern, wie in einem Comic, zucken die Buchstaben über die Cinemascope-Bühne der Kraftzentrale im Landschaftspark Duisburg-Nord. Kraftzentrale ist überhaupt die denkbar passendste Chiffre für das grandiose Spektakel unter dem Titel „The Head & the Load“, in Szene gesetzt von dem südafrikanischen Videokünstler, Zeichner, Performer William Kentridge. KABOUM! Und tata-ta-ta! Maschinengewehrfeuer. Es geht um die Kolonialzeit, speziell um den Ersten Weltkrieg, für den auch auf dem afrikanischen Kontinent Abertausende Menschen unter Zwang rekrutiert wurden. Am Anfang steht ein prächtig gekleideter, die Stimme Afrikas vertretender Mann an der Rampe und verkündet mit seinem vollen Bariton, das Leben sei Kampf; ohne diesen sei es nichts als ein „Faschingsumzug“. Ein älterer Uniformierter mit mächtigem Offizierskäppi ruft dem Mann von seinem hohen Stuhl herab zu: „Sprechen Sie Französisch! Das edle Französisch der Franzosen aus Frankreich!“
Es gibt viel zu lachen und noch mehr zu sehen bei diesem eigentlich viel zu kurzen Eröffnungsevent der diesjährigen Ruhrtriennale. Von wem auch immer die eingestreuten Texte stammen, von Kurt Schwitters, Tristan Tzara und einigen anderen, sie tauchen den hochpolitischen Stoff in ein scharfes parodistisches Licht. Beklemmend sind die erzählten Geschichten, etwa die von dem Schiff, das, in seine Einzelteile zerlegt,...