Filmfreaks erkennt man auch daran, dass sie ungeheuren Wert auf technische Einzelheiten und jene Art von Informationen legen, die heute jede DVD entweder auf zuschaltbaren Kanälen oder in mitgelieferten Making Ofs preisgibt. Das ist gut, weil so alhnählich kenntlich wird, was schon immer so war: Jeder ist ein Filmfreak - wann hat jemand zum letzten Mal gesagt: ich hasse Kino? -, genau wie jeder schon lange ein Musikfreak sein darf, seit es Radio, noch mehr seit es MTV, und endgültig seit es MP3 und Napster gibt. Das ist ungeheuer demokratisch und in der Regel ungeheuer langweilig. Oder vielmehr: unheimlich. Denn die Geschichtchen über das Verhältnis des Filmregisseurs zu seiner Protagonistin, der Schnupfen des Sängers im Studio oder die verschiedenen Schnittfassungen eines Kassenschlagers tragen doch in der Regel genau so viel Bedeutung wie es weltweit operierende Konzerne zulassen. Also fast keine.
Manchmal aber können Konzerne auch gescheiter sein. Ridley Scotts Kultflim über Maschinenmenschen "Blade Runner" kam 1982 als sogenannter Producer's Cut in die Kinos. So konnte man später auch noch den Director's Cut lancieren, die Fassung des Regisseurs Scott selbst. Ehrensache, wessen Fassung der Filmfreak favorisiert. Entgegen der aufrecht konzernkritischen Erwartung aber verzichtet ausgerechnet die erste Version sowohl auf ein Happy...