Raum und künstlerischer Gebrauch: Schauspiel und Figurentheater
von Annette Menting
Erschienen in: Schauspielhaus Chemnitz – Zwischen Zeiten und Räumen (01/2025)
Assoziationen: Puppen-, Figuren- & Objekttheater Sachsen Theater Chemnitz
6.1 Spielorte und künstlerischer Gebrauch
Wie verhalten sich Architektur, Verortung, innere Raumordnung und die Aufführungsformen des Theaters zueinander? Welche Wandlungsfähigkeit haben die Spielorte und welche Relevanz hat dies für die theaterkünstlerische Praxis? Zu welchen Aneignungsformen und Szenografien kommt es in Interimsspielstätten und bei Umnutzung von Bestandsräumen? Um diesen Fragen nachzugehen, werden im Folgenden zwei Zeiträume schwerpunktmäßig berücksichtigt, in denen sich der Wandel des Schauspielhauses und seiner Interimsspielstätten erfassen lassen: die Jahre unmittelbar vor und nach der Rekonstruktion des Schauspielhauses in den 1970erbis 1980er-Jahren und die gegenwärtige Situation seit Mitte der 2010er-Jahre. Die Auswahl der Aufführungen orientiert sich an den Fragestellungen des Forschungsprojektes und gibt einen spezifischen Einblick in die Theaterarbeit.1 Die Auswahl der Inszenierungen basiert dabei auf Recherchen und Gesprächen mit den künstlerischen Leitern und der Leiterin: für die historische Situation mit dem ehemaligen Schauspieldirektor Hartwig Albiro und mit Hasko Weber, dem damaligen Mitglied und Regisseur der Dramatischen Brigade, sowie für die gegenwärtige Situation mit dem Schauspieldirektor Carsten Knödler und mit der Direktorin des Figurentheaters Gundula Hoffmann. Für Recherchen wurde auch auf die Aufführungs-Chronologie von Dietmar Lange zurückgegriffen, in der Premieren des Schauspiels umfassend und Premieren des Figurentheaters seit seiner Verortung im Schauspielhaus 2011 verzeichnet sind.2
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