Die Corona-Pandemie hat die Auseinandersetzung mit unserer eigenen Körperlichkeit verändert. Wie gehen wir damit um, dass wir andere nicht mehr berühren sollen? Ist jemand, der nur virtuell anwesend ist, wirklich da? Diese Fragen wurden an der 11. Ausgabe des Basler Figurentheaterfestivals (BAFF!) vom 15. bis 19. September 2021 ausführlich untersucht. Die eingeladenen Inszenierungen, die rund um das Thema „Körperwelten“ gezeigt wurden, vereinigten ein breites Spektrum unterschiedlicher Kunstformen. Dieser transdisziplinäre Ansatz ist dem Festival-Leitungsteam um Kathrin Doppler und Marius Kob ein grosses Anliegen. Der Begriff des Figurentheaters wird am BAFF! bewusst ausgeweitet, indem auch andere Sparten Raum bekommen.
Hybrid aus Sound, Licht und VR-Trip
Allgegenwärtig war insbesondere der Einsatz von Technik und was geschehen kann, wenn diese immer stärker in unser Leben eingreift. Die Frage nach der Notwendigkeit der physischen Präsenz wurde in „Presence“ (HK) besonders eindringlich gestellt. Körperlich in Hongkong, handelt der Künstler Royce Ng durch eine Performerin, die ihn vor Ort vertritt. Ist seine körperliche Anwesenheit nötig, damit er vor dem Publikum „präsent“ sein kann? Oder reicht dafür seine Stimme? Oder ein Abbild seines sprechenden Kopfes? Abschliessend beantworten konnte die Performance diese Frage nicht. Die tatsächliche „Präsenz“ des Künstlers blieb dafür zu vage. Die Zuschauer wurden trotzdem mit reichlich...