Sie haben dem deutschsprachigen Theater einen Bühnenklassiker gegeben. Zwar hat Ariane Mnouchkine schon zwei Jahre vor Ihrer Verfilmung von „Mephisto“ (1981) eine erste Bühnenadaption vorgestellt, aber viele Bearbeitungen des Romans von Klaus Mann sind vor allem durch Ihren Film inspiriert und in immer wieder neuen Versionen inszeniert worden.
IS: Davon weiß ich gar nichts. Sollten Teile des Drehbuchs direkt verwendet worden sein, müsste ich das wissen. Sie meinen, der Film hat die Theaterleute inspiriert?
Ja, die einzelnen Adaptionen lassen sich gar nicht mehr so leicht zählen. Wahrscheinlich sind es an die vierzig Inszenierungen bis heute. Die Karriere des Schauspielers Hendrik Höfgen auf dem Gipfel des Ruhms im Dritten Reich fasziniert zum Thema Geist und Macht bis heute.
IS: Solche Charaktere gibt es überall. Das interessiert auch in Polen oder in Ungarn und anderswo. Es hängt davon ab, unter welchen Umständen ihre besondere Begabung durch die Macht benutzt werden kann. Es müssen gar keine Schauspieler sein, sondern es kann sich auch um völlig andere Berufe handeln.
Wie haben Sie Klaus Maria Brandauer für die Rolle des Hendrik Höfgen damals entdeckt?
IS: Ich habe Brandauer in Wien am Burgtheater als „Tartuffe“ gesehen und ging hinterher zu ihm in die Garderobe, um ihm...